Leipzig. Vizemeister gewinnt das Duell der beiden Europacup-Teilnehmer verdient mit 2:1

RB Leipzig hat den FC Bayern mit viel Herzblut niedergerungen und den designierten Meister mit der dritten Saisonniederlage in die Länderspielpause geschickt. Im Duell der letzten verbliebenen deutschen Europapokalteilnehmer siegte Vizemeister Leipzig gegen enttäuschende Bayern verdient mit 2:1 (1:1) und fuhr im fünften Aufeinandertreffen den ersten Sieg gegen den Branchenprimus ein.

„Wir haben von Anfang an nicht zu unserem Spiel gefunden, wir hatten viele Ballverluste im Mittelfeld“, sagte Bayern-Torwart Sven Ulreich: „Leipzig hat zudem sehr gut gepresst, und wir waren in der Defensive nicht so wach wie gewohnt.“ Allerdings fehlten beim Spitzenreiter auch einige Stars. Die verletzten Arjen Robben (Nerv), Thiago (Zerrung) und Corentin Tolisso (Schienbeinver­letzung) standen gar nicht im Kader,
dazu gab Heynckes den Stammkräften Robert Lewandowski, Franck Ribéry und Jérôme Boateng eine Pause.

Nach dem Führungstor von Sandro Wagner (12.) brachten die Münchner vor 42.558 Zuschauern nur noch wenig zustande. Die Leipziger bestraften die Nachlässigkeiten durch Tore von Naby Keita (37.) und Nationalstürmer Timo Werner (56.), der erstmals nach 543 Minuten wieder in der Liga traf. Sollte Schalke 04 nach der Länderspielpause sein Heimspiel gegen den SC Freiburg gewinnen, würde den Münchnern ein Erfolg gegen Borussia Dortmund noch nicht zum vorzeitigen Gewinn der 28. Meisterschaft reichen.

Vizemeister Leipzig meldete sich erfolgreich im Rennen um die erneute Champions-League-Qualifikation zurück. Ein „heißes Spiel“ hatte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl versprochen, und seine Mannschaft hielt Wort. Mit allein 11:1 Torschüssen im ersten Durchgang setzten die Gastgeber den Bayern mächtig zu, allein die Chancenverwertung war ausbaufähig. Ohne den erst später eingewechselten Robert Lewandowski fand München offensiv so gut wie nicht statt. RB gewann im Mittelfeld viele entscheidende Zweikämpfe und kam zu diversen Großchancen. Fünf Minuten vor Schluss forderten die Bayern Elfmeter, nachdem Stefan Ilsanker der Ball im Strafraum an die Hand gesprungen war. Schiedsrichter Marco Fritz entschied sich mit Hilfe des Videoassistenten allerdings gegen einen Strafstoß.