Pyeongchang. Der Präsident des Internationalen Komitees befürwortet eine Bewerbung

Kurz vor dem Ende der Winterspiele in Südkorea blickt Andrew Parsons, der Präsident des Internationalen Paralympischen Komitees, in die Zukunft. Besonders Deutschland hat es ihm dabei angetan. So befürwortet er ausdrücklich eine Bewerbung für Olympische und Paralympische Spiele. „Deutschland wäre ein gutes Land, um Paralympics auszutragen“, sagte Parsons. „Deutschland ist ein paralympisches Powerhaus. Es gibt 6000 Para-Vereine, die Bewegung ist sehr stark.“

Dabei hält Parsons Deutschland sowohl als Ausrichter für Sommer- wie auch für Winterspiele geeignet. „Wofür sie sich bewerben, müssen sie selbst entscheiden“, sagte er: „Wir haben aber davon gehört, dass es Überlegungen in Richtung 2032 gibt.“ In diesem Jahr finden Sommerspiele statt. Deutschland war mit München als Kandidat für die noch bis Sonntag laufenden Winterspiele an Pyeongchang gescheitert.

Als vorbildlich bezeichnete Parsons auch das „Alpenhaus“ in Südkorea, in dem der deutsche Verband gemeinsam mit den Verbänden aus Österreich und der Schweiz jeden Abend Sportler, Funktionäre, Medien und Sponsoren empfängt. „Ich mag dieses Konzept von einem Haus für drei verschiedene Nationale Paralympische Komitees sehr“, sagte Parsons: „Als Präsident Friedhelm Julius Beucher mir zum ersten Mal davon erzählte, habe ich sofort gedacht: Was für eine brillante Idee! Ich hoffe, dass sie es auch im Sommer zusammen machen werden.“ Parsons hofft, dass das Modell der drei Verbände Schule macht. „Ich könnte mir vorstellen, dass Ungarn oder die Slowakei etwas zusammen machen. Oder die „Stans“: Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan. Oder die Lateinamerikaner und im Sommer die Afrikaner. Ein Afrika-Haus, wie toll wäre das denn?!“

Sportlich gab es am Donnerstag schlechte Nachrichten. Die deutschen Rollstuhlcurler verpassten das Halbfinale. Das Team um Skip Christiane Putzich (Füssen) verlor nach verheißungsvollem Start in das Turnier auch das vorletzte Vorrundenspiel gegen Favorit Kanada mit 2:6 und verspielte schon vor dem abschließenden Duell gegen Finnland (8:4-Sieg) auch die letzte theoretische Chance aufs Weiterkommen. Draußen werden bei frühlingshaften Temperaturen derweil die Bedingungen schwieriger. Anja Wicker „duschte“ am Schießstand, Clara Klug forderte Schwimmflügel, und Andrea Eskau fühlte sich bei schmelzendem Schnee an warmen Tee erinnert: Um die Strecken zu schonen, wurden Trainingszeiten gecancelt, die Alpinen-Pisten bekamen eine außerplanmäßige Rennpause.