Hamburg. Die 17-Jährige macht im nächsten Jahr Abitur. Am Sonnabend ist sie beim Spiel gegen den SCU Emlichheim dabei.

Die Aufregung, die sie verspürte am 16. September des vergangenen Jahres, die wird Anna Jungjohann nie vergessen. Es war der Tag des ersten Zweitligaspiels ihrer Karriere, und die Mittelblockerin des Volleyball-Teams Hamburg (VTH) war vollends damit ausgelastet, sich mit dem neuen Umfeld zu arrangieren. „Nicht nur, dass die Spielerinnen im eigenen und gegnerischen Team viel besser sind, auch der Rahmen ist ganz anders. Viele Zuschauer, ein Hallensprecher, Presse – so etwas war ich gar nicht gewohnt. Es war ein extremer Niveausprung“, erinnert sich die 17-Jährige an den 3:1-Sieg gegen BBSC Berlin.

Wenn an diesem Sonnabend (19 Uhr, CU-Arena) das letzte Heimspiel der Zweitligaspielzeit 2017/18 gegen SCU Emlichheim ansteht, ist Aufregung für Anna Jungjohann, die den VTH-Verantwortlichen im vergangenen Jahr im Probetraining auffiel und deshalb im Sommer vom VC Olympia Hamburg (Verbandsliga) verpflichtet wurde, kein Thema mehr.

„Der Trainer kann sich auf mich verlassen“

Auch wenn das 191 Zentimeter große Toptalent im Mittelblock nur selten an der Seite der erstligaerfahrenen Stammkräfte Nina Braack, Anisa Sarac und Julia Schneidler auf dem Feld stehen durfte, war die erste Saison im Erwachsenenbereich doch eine sehr lehrreiche für die Schülerin aus Neu Wulmstorf, die im kommenden Jahr ihr Abitur macht. „Es hat mich unheimlich weitergebracht, mit so erfahrenen Spielerinnen wie Nina, Anisa oder Saskia Radzuweit trainieren zu dürfen. Sie haben mir viele Tipps gegeben, wie ich mich verbessern kann“, sagt sie.

Dass sie sich verbessern muss, um dauerhaft den Sprung in den Spielkader zu schaffen, weiß Jungjohann. „Natürlich muss ich den Anschluss an die Stammspielerinnen noch finden, aber in einigen Situationen kann sich der Trainer schon jetzt auf mich verlassen. Wenn ich mein jetziges Niveau mit meiner Spielstärke vom Beginn der Saison vergleiche, kann ich sagen, dass ich auf einem guten Weg bin“, sagt die Elftklässlerin, die ihre größten Qualitätssprünge im Aufschlag, im Angriffstempo und in der Blocktechnik gemacht zu haben glaubt.

Für die nächste Spielzeit ist sie im Kader gesetzt

Cheftrainer Jan Maier kann diese Einschätzung nur unterstreichen. „Anna hat konsequent trainiert und wichtige Erfahrungen gesammelt“, sagt er. „Sie ist ein großes Talent und wird mehr und mehr in ihre Aufgabe hineinwachsen. Für die nächste Spielzeit ist sie im Kader gesetzt.“ Das vorrangige Ziel der Elftklässlerin, die zu Bundesligazeiten schon als Zuschauerin dem VTH-Vorgängerverein Aurubis die Daumen drückte, müsse es sein, mehr Spielpraxis zu bekommen.

Das Zweitspielrecht für den Drittligisten Eimsbütteler TV kam in dieser Saison nur selten zum Tragen. „Ich weiß, dass mich nur Spiele weiterbringen, auch wenn mir das Training viel geholfen hat. Deshalb ist mein Fokus, deutlich mehr zu spielen, um mich auf Zweitliganiveau zu beweisen“, sagt sie. Klappt das, dürfte die Saison 2018/19 aufregend werden.