HamBurg. St. Paulis Philipp Ziereis freut sich über die Folgen seines 90-Minuten-Comebacks

Die Spuren seines ersten Punktspieles über 90 Minuten seit dem 21. Mai vergangenen Jahres werden bei Philipp Ziereis auch in den kommenden Tagen nicht zu übersehen sein. Ein Veilchen am linken Auge hat der Innenverteidiger des FC St. Pauli aus dem Match gegen Eintracht Braunschweig (0:0) am vergangenen Sonnabend davongetragen. „Einmal bin ich mit dem Kopf eines Gegenspielers zusammengeprallt, dann habe ich auch noch einen Ellenbogen ins Gesicht bekommen“, erzählt Ziereis. „Es sieht aber schlimmer aus, als es ist. Fast zehn Monate lang habe ich mir gewünscht, wieder solche Kampfspuren zu haben“, sagte der Abwehrspieler, der an diesem Mittwoch 25 Jahre alt wird.

Ziereis’ Leidenszeit nach dem Sehnenabriss im Oberschenkel, den er sich im letzten Spiel der vergangenen Saison in Bochum zugezogen hatte, ist nun endgültig beendet. Ein wenig aufgeregt sei er schon gewesen, als er am vergangenen Sonnabend den etatmäßigen, aber am Sprunggelenk verletzten Abwehrchef Lasse Sobiech ersetzen durfte. „Doch die Freude auf das Spiel hat überwogen. Es war ein besonderer Moment“, sagt er. Danach erntete er viel Lob für seine insgesamt sichere und abgeklärte Vorstellung. „Mein Körper hat ganz gut auf die Belastung reagiert. Ich war an den nächsten beiden Tagen etwas müde und hatte Muskelkater in den Waden. Es waren aber keine großen Sachen. Daher bin ich zufrieden“, sagte Ziereis am Dienstag, ehe er voller Energie das erste Training dieser Woche bestritt.

„Ich habe gezeigt, dass man wieder auf mich setzen kann, ohne jetzt groß einen raushauen zu wollen“, sagte Zier­eis. „Der Konkurrenzkampf ist ganz normal und gut für die Mannschaft. Ich bin bereit, meinen Teil beizutragen.“

Da Sobiech auch am Dienstag noch nicht wieder mit der Mannschaft trainieren konnte, dürfte Ziereis gute Chancen haben, auch am kommenden Sonnabend (13 Uhr) beim Spiel in Kaiserslautern erste Wahl zu sein. Danach dürfte es für Trainer Markus Kauczinski aber eine enge Entscheidung sein, ob Ziereis oder weiter Christopher Avevor die Position neben dem de facto gesetzten Abwehrchef Sobiech einnehmen darf. „Ich sehe das ganz entspannt“, sagt Ziereis, dem die pure Freude, endlich wieder richtig dabei zu sein, anzumerken ist.

St. Paulis Stürmer Aziz Bouhaddouz,
der erst zwei Saisontore erzielt hat, wurde für die Freundschaftsspiele der marokkanischen Nationalmannschaft gegen Serbien am 23. März (20.30 Uhr) in Turin und gegen Usbekistan am 27. März (21 Uhr) in Casablanca nominiert. Bouhaddouz hofft darauf, für sein Heimatland an der WM im Sommer teilzunehmen.