Pyeongchang. Curler sind bei Paralympics gut gestartet– bis zum Halbfinale ist es aber weit

Die deutschen Rollstuhlcurler nehmen bei den Paralympics Kurs auf das Halbfinale. Das Team um Skip Christiane Putzich (Füssen), das sich selbst gerne als „Wundertüte“ bezeichnet, gewann am Montag auch gegen die Slowakei und Gastgeber Südkorea jeweils knapp mit 7:6 und 4:3.

Nach fünf Spielen in der Vorrunde hat die fünfköpfige Mannschaft von Bundestrainer Bernd Weißer damit schon vier Siege auf dem Konto und belegt im Zwölferfeld einen beachtlichen vierten Platz. Am Mittwoch wollen die Deutschen gegen die neuntplatzierten Norweger und gegen Schlusslicht Schweden nachlegen.

Zum Auftakt hatte das Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) überraschend gegen die Neutralen Athleten aus Russland 9:4 gewonnen. Zudem gab es ein 6:4 gegen die USA. Lediglich gegen China, das als einzige Mannschaft bisher noch unbesiegt ist, hatte es beim 3:7 einen Dämpfer gegeben.

„Mit einem guten Start ist ein Mittelfeldplatz realistisch. Das große Ziel wäre das Halbfinale, alles andere wäre ein Bonus. Aber wir nennen uns nicht umsonst Wundertüte“, hatte Putzich bereits vor dem Auftakt gesagt.

Bei der WM im vergangenen Jahr in Pyeongchang war Deutschland als Neunter nur durch eine Aufstockung der A-Gruppe von zehn auf zwölf Teams dem Abstieg entgangen. Bei der bisher einzigen Paralympics-Teilnahme 2010 in Vancouver hatten die deutschen Rollstuhlcurler das Halbfinale deutlich verpasst.

Derweil kostete Anna Schaffelhuber die Ruhe nach dem Gold-Sturm in vollen Zügen aus. Kein Training, keine Medien- oder Sponsorentermine – nur Zeit für sich und ihre Familie sowie ihren Freund Michael. Nach ihrem perfekten Auftakt bei den Paralympics in Pyeongchang mit zwei Goldmedaillen konnte sie den freien Montag „noch viel mehr genießen“.

Zuerst einmal hatte die 25 Jahre alte Monoskifahrerin aber ausgeschlafen. „Das brauche ich, um die Akkus wieder aufzuladen.“ Schaffelhuber schlauchten nicht nur die Zeitumstellung von acht Stunden und der Wettkampfstress, sie musste am Sonnabend und Sonntag auch jeweils um 4.40 Uhr aufstehen, um rechtzeitig bei den Rennen im Jeongseon Alpine Centre zu sein. An einen erneuten Fünffach-Coup wie 2014 verschwendet sie (noch) keinen Gedanken: „Das wird extrem schwierig.. Ich habe meinen Teil geleistet.“