Hamburg.

Floorball? Flemming Kühl (19), Nationalspieler vom Bundesligisten ETV Piranhhas, kann verstehen, dass sein Nischensport Erklärungsbedarf hervorruft. „Wenn Leute unsere langen Schlägertaschen sehen, dann denken sie, wir sind Schützen“, sagt er. Tatsächlich könnte man sagen, dass dieses sogenannte Stockballspiel nach Regeln wie beim Eishockey gespielt wird – nur ohne Eis. Der Puck ist ein Ball und wird mit langen Stöcken, an deren Ende eine Art Plastikschaufel befestigt ist, auf ein Tor voran getrieben. Jede Mannschaft hat fünf Feldspieler.

Deutschlandweit finden sich bei insgesamt 13.000 Aktiven in der Bundesliga gerade mal zehn Mannschaften. Hamburg hat die Besonderheit, mit Aufsteiger Blau-Weiß 96 Schenefeld sogar ein zweites Team stellen zu können – auch wenn Schenefeld geografisch korrekt zu Pinneberg und nicht zu Hamburg gehört. Doch so eng fasst man in diesem ehemals überwiegend an Universitäten betriebenen Sport die Grenzen nicht. Weshalb das an diesem Sonnabend (15 Uhr/Sporthalle Achter de Weiden, Schenefeld) stattfindende Aufeinandertreffen beider Mannschaften marketingtechnisch aufpoliert als Lokalderby verkauft wird. Das Hinspiel im November verlor der Aufsteiger auswärts glatt mit 2:9 vor 500 Zuschauern. Beim Heimspiel nun werden 450 Zuschauer erwartet. Und obwohl es sportlich schwierig sein wird gegen die Etablierten aus der Mitte der Stadt, wollen die Blau-Weißen versuchen, dagegenzuhalten. „Die Piranhhas haben zuletzt gegen Berlin mit 3:5 verloren und waren auch davor nicht so konstant“, sagt Schenefelds Justus Karnath (18). Außerdem fehlen den Piranhhas (mit Platz fünf sicherer Play-off-Teilnehmer) neun Spieler. Der Aufsteiger aus dem Umland ist als Vorletzter vom Abstieg bedroht, hofft noch auf eine bessere Platzierung in den Play-downs.