Hamburg. Die Verantwortlichen des FC St. Pauli wollen schnell 40-Punkte-Marke knacken

Am Dienstag konnte der FC St. Pauli endlich mal wieder gute Nachrichten vermelden. Bei Offensivtalent Maurice Litka (22) bestätigte sich der befürchtete Bänderriss nicht. Eine MRT-Untersuchung ergab lediglich eine Außenbandzerrung sowie eine Kapselverletzung im Sprunggelenk. Wie lange Litka pausieren muss, ist noch unklar.

Ähnlich schwer abzusehen ist derzeit auch, wohin die Reise des Kiezclubs geht. Auf den ersten Blick steht St. Pauli im tabellarischen Niemandsland. Platz zehn, 34 Punkte, klingt nach gesichertem Mittelfeld, Klassenerhalt und Langeweile bis zum letzten Spieltag am 13. Mai. Die Situation, das wissen auch die Verantwortlichen, ist trügerisch. Der Abstand zum Relegationsplatz 16 beträgt nur noch fünf Zähler. „Man weiß nicht, ob in diesem engen Rennen 40 Punkte am Ende reichen. Wir konnten uns durch die letzten Erfolge ein bisschen im Mittelfeld festbeißen. Das aber ist kein Ruhekissen“, mahnt Trainer Markus Kauczinski.

Zumal die Zweite Liga so umkämpft ist wie noch nie seit Einführung der Dreipunkteregel zur Saison 1995/96. Zwischen dem Tabellenvierten MSV Duisburg und dem 15. Greu­ther Fürth liegen gerade einmal sieben Punkte. Zum Vergleich: In der Spielzeit 2011/12 lagen zwischen den beiden Rängen 29 (!) Zähler. Das extrem breite Tabellenmittelfeld sorgt dafür, dass bei St. Pauli intern als auch nach außen eindringlich davor gewarnt wird, zu glauben, dass der Klassenerhalt bereits geschafft sei. Der Trainer meint es jedenfalls ausgesprochen ernst, wenn er sagt: „Es geht darum, dass wir möglichst schnell den sicheren Hafen erreichen. Ich verlange, dass wir jetzt nicht nachlassen.“

Es sind Worte, die beim Team angekommen sind. Bereits unmittelbar nach dem 1:2 bei Fortuna Düsseldorf war vielen Spielern klar, dass sich der Blick nach oben angesichts von sechs Punkten Rückstand auf Rang drei sowie einem schlechten Torverhältnis (minus 11) derzeit verbietet, und man zumindest auch mit einem Auge nach unten schauen muss. Zumal mit Eintracht Braunschweig am Sonnabend, dem 1. FC Kaiserslautern (17. März), Erzgebirge Aue (7. April) und Greuther Fürth (28. April) Gegner warten, die hinter St. Pauli stehen und ums nackte Überleben kämpfen. „Bei uns ist es ein Auf und Ab. Es warten noch spannende Partien. Es stimmt, dass wir die 40-Punkte-Marke erreichen sollten“, sagt Torwart Robin Himmelmann.