leipzig. Die Rheinländer schließen im Abstiegskampf nach einem 2:1-Sieg in Leipzig zum HSV auf

Die Spieler fielen sich erleichtert in die Arme, Trainer Stefan Ruthenbeck strahlte vor Freude, und die mitgereisten Fans feierten den Überraschungscoup fast schon wie den Klassenerhalt. Der Tabellenletzte 1. FC Köln glaubt nach dem 2:1-Auswärtssieg bei RB Leipzig wieder an das Wunder Klassenerhalt.

„Die Jungs glauben noch daran. Wir sind noch ganz weit weg, aber die Chance ist da. Und so lange die Chance da ist, werden wir versuchen, sie zu nutzen“, sagte FC-Geschäftsführer Armin Veh nach Abpfiff am „Sky“-Mikrofon. Winterzugang Vincent Koziello (70.) und Leonardo Bittencourt (77.) erzielten am Sonntag vor 31.793 Zuschauern in der Red Bull Arena die Tore für den FC. Jean-Kévin Augustin (5.) hatte die Sachsen in Führung gebracht.

Durch den zuvor kaum für möglich gehaltenen Auswärtssieg beim Champions-League-Aspiranten verkürzte Köln den Rückstand auf den Relegationsrang auf sieben Zähler. Der HSV steht nur noch dank des besseren Torverhältnisses vor dem FC auf dem vorletzten Tabellenplatz. „Jetzt erstmal Hamburg einholen und den Rückenwind nutzen“, forderte Siegtorschütze Leonardo Bittencourt denn auch.

„Wenn man so eine zweite Halbzeit spielt, dann hat man auch keine Punkte verdient“, sagte RB-Profi Marcel Sabitzer, der auch mit der schwachen Chancenauswertung in der ersten Hälfte haderte: „Wir hätten eigentlich 2:0, 3:0 in Führung gehen müssen. Wenn du in der zweiten Hälfte so auftrittst, dann hast du auch nichts verdient.“

„Wir wollen taktisch überraschen“, hatte FC-Trainer Stefan Ruthenbeck angekündigt. Die Kölner agierten in einem 3-5-2-System, im zentralen Mittelfeld durfte Drei-Millionen-Euro-Mann Koziello erstmals von Beginn an ran. Nach dem Seitenwechsel investierten die Kölner deutlich mehr und verteidigten mit der gesamten Mannschaft höher. Das wurde mit Torchancen belohnt. RB tat sich schwer, das Spiel zu beruhigen – und wurde in der Schlussphase durch die Kölner Gegentreffer bestraft.

„Es ist egal, wer die Tore schießt. Wir haben jedes Spiel ein Endspiel, und das müssen wir gewinnen, egal wie“, sagte Bittencourt. „Das ist uns heute bei einem starken Gegner zum Glück gelungen.“