Hamburg.

Kommt er, oder kommt er nicht? Am Freitagabend soll Walace direkt aus seinem Baby-Kurzurlaub in Bremen landen und dann zur Mannschaft stoßen. So ist der Plan des HSV. „Und wenn er dann fit ist, dann spielt er auch“, sagte Trainer Bernd Hollerbach. Der spielstarke Brasilianer ist einer seiner wichtigsten Spieler und im Nordderby beim SV Werder am Sonnabend (18.30 Uhr) eigentlich unverzichtbar.

Aber ... Auf die pünktliche Rückkehr aus der Heimat haben sie beim HSV vor nicht allzulanger Zeit schon mal vergeblich gewartet. Mit drei Tagen Verspätung war er erst im Januar im Wintertrainingslager in Jerez de la Frontera erschienen. Er wollte einen Wechsel nach Brasilien erzwingen, zurück zur Familie. Fühlte sich in Hamburg nicht wohl. Als „Streikprofi“ war er schnell etikettiert.

„Ich vertraue ihm“, sagte nun Bernd Hollerbach. Alles wieder gut, seit der Franke Trainer ist. Man hat geredet, wie es immer so ist, wenn neue Trainer kommen. Hollerbach hat dem 22-Jährigen dabei zugesagt, einen Kurzurlaub zu bekommen, wenn das neue Baby da ist. „Ich reagiere darauf, was Spieler anbieten“, erklärte der HSV-Trainer. „Und so wie er sich verhalten hat, war klar, dass er fahren darf.“ Am Sonnabend kam Tochter Titia zur Welt. „Frau und Kind geht es gut“, berichtete Bernd Hollerbach, der mit Walace telefoniert hat. „Es war wichtig für ihn, dass er sein Kind in den Arm nehmen konnte.“

Wenn man so will, hat der HSV mit Walace einen Neuzugang bekommen. „Er ist ein einwandfreier Junge“, meint Hollerbach. Der jetzt eben nicht nur bei seiner Familie, sondern insbesondere auch bei seinem Arbeitgeber gebraucht wird. „Wir erwarten ihn Freitagabend in Bremen, dann schauen wir mal, in welchem Zustand er ist“, erklärte Hollerbach. „Aber er ist ein junger Bursche, der steckt solch einen langen Flug besser weg.“ Diesmal wird er pünktlich sein. Hoffentlich.