Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Polizist stirbt nach Herzstillstand

Die Fankrawalle in Europas Fußball haben ein weiteres Todesopfer gefordert. Nach Ausschreitungen vor dem Europa-League-Spiel zwischen Athletic Bilbao und Spartak Moskau ist ein Polizist ums Leben gekommen. „Unser Beileid gilt den Kollegen, Freunden und Angehörigen des gestorbenen baskischen Polizisten“, schrieb die Polizei von Bilbao bei Twitter. Athletic Bilbao teilte mit: „Unser größtes Beileid der Familie und den Kollegen des heute gestorbenen Polizisten.“

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Der Club verurteile die Gewalt auf das Äußerste. Nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten sei der Polizist an einem Herzstillstand gestorben.

Adler fehlt schon wieder

Der 1. FSV Mainz 05 muss am Freitag im Kellerduell gegen den VfL Wolfsburg (20.30 Uhr/Eurosport-Player) auf den früheren HSV-Torhüter René Adler verzichten. Der Keeper leidet laut Trainer Sandro Schwarz an einem "grippalen Infekt". Wie gewohnt wird Adler durch Robin Zentner ersetzt.

Labbadia setzt auf Geschlossenheit

Der neue Wolfsburger Trainer Bruno Labbadia setzt im Abstiegskampf der auf Zusammenhalt. „Wir brauchen eine sehr, sehr geschlossene Mannschaft. Jeder muss seine einzelnen Dinge hinten anstellen“, forderte der VfL-Coach vor dem Abstiegskrimi in Mainz. Labbadia hatte bei den Niedersachsen am Dienstag die Nachfolge von Martin Schmidt angetreten, der überraschend zurückgetreten war.

Ex-Münchner Costa gesteht folgenschwere Spielmanipulation

Der ehemalige Bayern-Profi Douglas Costa hat eine Spielmanipulation aus dem Jahr 2009 gestanden. Unter Druck der Vereinsführung und zahlreicher Anhänger seines damaligen Klubs Gremio Porto Alegre habe er im Meisterschaftsfinale in Brasilien mit seinem Team absichtlich die Partie gegen Flamengo Rio de Janeiro verloren, sagte der Außenstürmer von Juventus Turin dem brasilianischen Sender Pilhado bei YouTube.

Bei einem Sieg hätte Gremio dem bei den Fans verhassten Stadtrivalen Internacional zur Meisterschaft verholfen. Gremio unterlag Flamengo 1:2, das dadurch mit zwei Punkten Vorsprung auf Internacional seine sechste und bislang letzte Meisterschaft feierte. Ob Costas Aussagen in Brasilien zu einer Untersuchung der Vorfälle führt, ist noch unklar.

Douglas Costa verlor einst absichtlich in einem meisterschaftseintscheidenden Spiel
Douglas Costa verlor einst absichtlich in einem meisterschaftseintscheidenden Spiel © REUTERS | MAX ROSSI

„Es wäre ein Fleck in der Geschichte von Gremio, Internacional beim Titelgewinn zu unterstützen“, sagte Costa: „Deshalb wurde uns von der Vereinsführung gesagt, dass wir zwar machen können, was wir wollen. Aber wenn wir gewinnen würden, würden die Leute uns bis zum Flughafen jagen.“

Der Druck sei damals so groß gewesen, dass Costa um sein Leben fürchtete. „Wenn wir Flamengo geschlagen hätten, hätten wir sterben können. Die Fans von Gremio hätten uns töten wollen“, schilderte der 27-Jährige. In der zweiten Halbzeit habe er deshalb „nur noch weit weg vom Tor gedribbelt. Flamengo gewann und alle waren glücklich“, so Costa.

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Mourinho kontert Pogba-Gerüchten

Manchester United Teammanger Jose Mourinho (55) ist genervt von den ständigen Gerüchten über ein Zerwürfnis mit 105-Millionen-Mann Paul Pogba. "Paul hat selbst Zweifel aufkommen lassen, als er Sonnabend auf seine eigene Entscheidung hin nicht dabei war", sagte Mourinho nach dem 0:0 im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals beim FC Sevilla zur Verfassung von Pogba: "Er fühlte sich nicht gut. Er kann nicht bei hundert Prozent sein – und in so einem Spiel brauche ich Spieler, die bei hundert Prozent sind".

In Sevilla gab der Portugiese Mourinho trotz einiger Ausfälle dem 21 Jahre alten schottischen Mittelfeldspieler Scott McTominay den Vorzug gegenüber Pogba, der bei United seit knapp über einem Monat nicht mehr über 90 Minuten zum Einsatz gekommen ist. Nach der Verletzung des Spaniers Ander Herrera kam der französische Vize-Europameister Pogba in der 18. Minute ins Spiel. Nach der Partie lobte Mourinho jedoch ausdrücklich McTominay für eine "fantastische Leistung".

Sprechen Sie noch eine Sprache? Star-Coach Mourinho (l.) und Exzentriker Pogba
Sprechen Sie noch eine Sprache? Star-Coach Mourinho (l.) und Exzentriker Pogba © imago/DeFodi

Zuletzt hielten sich in britischen und französischen Medien die Gerüchte über ein Zerwürfnis zwischen Mourinho und Pogba, der im Sommer 2016 vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin nach Manchester gewechselt war und dort einen Vertrag bis 2021 besitzt. Pogba, so heißt es, soll den Club wegen des Disputs mit Mourinho verlassen wollen und wurde bereits unter anderem mit Champions-League-Sieger Real Madrid in Verbindung gebracht. Mourinho widersprach diesen Meldungen vehement. "Alles Lügen", schimpfte er.

Am vergangenen Sonnabend hatte sich der 24-jährige Pogba kurz vor dem FA-Cup-Achtelfinale beim FC Huddersfield (2:0) erkrankt abgemeldet. "Ich weiß nicht, wie lange Pogba ausfällt, und ehrlich gesagt, ist es mir auch egal", sagte Mourinho daraufhin gleichgültig.

Demirbay hofft noch auf WM-Teilnahme

Trotz seiner langen Verletzungspause hofft der frühere HSV-Profi Kerem Demirbay nach wie vor auf seine Teilnahme an der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli). „Natürlich wird es schwer, definitiv. Aber ich habe die WM nicht abgeschrieben“, sagte der Confed-Cup-Sieger vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim dem „kicker“: „Bundestrainer Joachim Löw hat mir gute Genesungswünsche übermittelt. Er hat sicher schon Pläne im Hinterkopf, vielleicht ist die eine oder andere Position noch nicht fest vergeben.“

Der Mittelfeldspieler hatte Anfang Februar beim Punktspiel bei Hertha BSC (1:1) eine Außenband-Ruptur und einen Syndesmose-Anriss im rechten Sprunggelenk erlitten. Einen Zeitpunkt für seine Rückkehr kann der 24-Jährige noch nicht benennen: „Ein paar Spiele will ich in dieser Saison schon noch machen.“

Trotz einer Ausstiegsklausel nach dem Ende der laufenden Spielzeit will Demirbay im Kraichgau bleiben: „Ich fühle mich wohl hier und spiele auch in der kommenden Saison für Hoffenheim.“

Tedesco: Meyer-Abgang wäre „harte Nummer“

Schalke-Trainer Domenico Tedesco hofft nach dem Wechsel von Leon Goretzka zum FC Bayern München auf einen Verbleib von Max Meyer. „Das wäre natürlich eine harte Nummer, wenn auch Max ginge. Max hat ein Angebot von uns vorliegen. Darüber macht er sich jetzt Gedanken“, sagte der Coach des Fußball-Bundesligisten dem Internetportal Sportbuzzer.

Tedesco sieht gute Chancen, dass Meyer seinen Vertrag verlängert, „Er hat – glaube ich – noch nie so viel gespielt wie jetzt. Er hat eine Position gefunden, auf der er seine Stärken ausspielen kann. Und Max vertraut uns. Er hat uns schon mehrmals gesagt, dass er sich pudelwohl fühlt.“ Der Schalker Trainer hatte Meyer vom offensiven zum defensiven Mittelfeldspieler umgeschult und dem 22-Jährigen somit zu wesentlich mehr Spielanteilen verholfen.

Khedira schließt Rückkehr in die Bundesliga nicht aus

Sami Khedira kann sich eine Rückkehr in die Bundesliga vorstellen. Der Vertrag des Mittelfeldspielers bei Juventus Turin läuft im Sommer 2019 aus. „Die Bundesliga ist eine tolle Liga. Ich bin noch relativ jung, habe noch ein paar Jahre. Mich reizen neue Herausforderungen. Aber eine Rückkehr in die Bundesliga würde ich dennoch nicht ausschließen“, sagte der 30-Jährige der „Bild“.

Hummels: „Wir werden uns mit Nichtssagendem abfinden müssen“

Innenverteidiger Mats Hummels ist fest davon überzeugt, dass Fußball-Profis in Zukunft noch unkritischer in ihren Aussagen werden. „Wer kritische Themen anspricht, löst gleich einen Skandal aus. Allerweltzitate werden zu großen Zeilen gemacht. Durch diese Entwicklung wird es in Zukunft inhaltlich viel weniger von den Spielern geben, wir werden uns alle mit viel Nichtssagendem abfinden müssen. Wie in der NBA“, sagte Hummels dem Sportmagazin „Socrates“.

Er finde es schade, „dass mittlerweile sehr normale Sachen nicht mehr gesagt werden können, ohne dass sie vielleicht als Hochmut oder Arroganz ausgelegt werden“, fügte der 29-Jährige von Bayern München an.

Man müsse sich nur die Interviews in der nordamerikanischen Basketball-Profilliga NBA anschauen, „die sogar in der Kabine geführt werden. Das mögen ein paar Fans cool finden, aber ich habe das Gefühl: In keinem einzigen Interview wird von einem der Spieler oder der Trainer wirklich gesagt, woran beispielsweise eine Niederlage gelegen hat. Das sind alles nur hohle Phrasen“, sagte Hummels.

Ein Mann der klaren Worte: Bayerns Abwehrchef Mats Hummels
Ein Mann der klaren Worte: Bayerns Abwehrchef Mats Hummels © REUTERS | MICHAELA REHLE

Im Fußball laufe es, so der Nationalspieler, „leider in eine ähnliche Richtung, weil die meisten Spieler keine Lust haben, in negative Schlagzeilen zu geraten“. Es bedürfe deshalb schon Mut, sich inhaltlich stark zu äußern, sagte Hummels. Die Hemmschwelle, öffentlich etwas zu sagen, sinke daher nicht: „Im Gegenteil, sie steigt.“

Hummels selbst gilt als kritischer Geist. Das soll auch so bleiben. Es wäre für ihn „manchmal wahrscheinlich leichter, wenn ich mich Floskeln bedienen oder mit Plattitüden antworten würde. Aber ich bin nach wie vor überzeugt, dass man den Leuten Fußball erklären oder ihnen zumindest ein bisschen aufzeigen kann, was hinter den Kulissen passiert – ohne dabei Vertraulichkeiten zu brechen. Dafür handele ich mir auch immer mal wieder Ärger ein, aber das nehme ich in Kauf“.