Bundesliga-Kolumne: Frankfurt-Fans kündigen Proteste gegen Montagsspiel an. Köln verflucht Videoassistenten

Streit: Bob Geldof kann sich die Hände reiben. Sein Rockklassiker „I Don’t Like Mondays“ („Ich mag Montage nicht“) wird dem Iren beim Start in die kommende Woche sicher höhere GEMA-Gebühren einbringen als üblich. Denn das Motto des Hits gilt bei den Fußballfans mehr denn je – das wird sich schon beim ersten regulären Bundesliga-Montagsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und RB Leipzig (20.30 Uhr/Eurosport-Player) zeigen. Die Eintracht-Anhänger werden unter anderem mit einer Choreografie gegen die Ansetzung der Deutschen Fußball Liga (DFL) protestieren. „Wir haben nicht vor, der DFL als stimmungsvolles Klatschvieh eine farbenfrohe und lautstarke Kulisse zu liefern“, ließ der „Nordwestkurvenrat“ wissen.

Siegtor: Nils Petersen plagte vor der Kontaktaufnahme mit der alten Liebe ein schlechtes Gewissen. „Ich bin an 32 Spieltagen Fan von Werder Bremen, aber für 90 Minuten vergisst man das. Dennoch werde ich noch in die Kabine schauen – auch wenn mich da wohl keiner sehen will“, sagte der Matchwinner des SC Freiburg, nachdem er seinen Ex-Club ganz tief zurück in den Abstiegskampf geschossen hatte: „Ab nächster Woche drücke ich Werder wieder die Daumen.“ Petersen, der mit seinem verwandelten Foulelfmeter für das 1:0 des SC sorgte, wird Bremen also am Sonnabend im Keller-Nordderby gegen den HSV aus der Ferne unterstützen.


Schiedsrichter: Timo Horn wäre am liebsten direkt über die Deutzer Brücke gerannt und hätte Marco Fritz auf der anderen Rheinseite persönlich die Meinung über die schreiende Ungerechtigkeit gegeigt. Nur wenige Kilometer vom Kölner RheinEnergieStadion entfernt hatte der Videoassistent zuvor in allerletzter Sekunde dem abgeschlagenen Schlusslicht einen Sieg verwehrt, indem er Schiedsrichter Markus Schmidt richtigerweise auf eine Abseitsstellung von Marcel Risse hinwies. Der Referee nahm anschließend das vermeintliche Siegtor zum 2:1 durch Claudio Pizarro zurück. „Ich weiß nicht, was wir noch alles wegstecken müssen“, sagte Kölns Keeper Horn nach dem 1:1 gegen Hannover 96.


Spielerwechsel:
Jupp Heynckes scheint zu wissen, wie man Geld gewinnbringend anlegt. Rund 278 Millionen Euro schaffte der Trainer von Bayern München in weiser Voraussicht auf die Ersatzbank. Seine gesamte Stammviererkette, Torjäger Robert Lewandowski und Kapitän Thomas Müller ließ der 72-Jährige beim 2:1 beim VfL Wolfsburg zunächst draußen. Ob sich die Maßnahme rentiert, wird am Dienstag das Achtel­final-Hinspiel der Champions League gegen Besiktas Istanbul (20.45 Uhr/Sky und ZDF) zeigen.


Schlagabtausch: Julian Nagelsmann war kaum zu beruhigen. Direkt nach dem 1:2 beim FC Schalke 04 lieferte sich der Trainer von 1899 Hoffenheim ein Wortgefecht mit dem Schiedsrichter­gespann um Benjamin Brand. Der 30-Jährige fühlte sich vom Linienrichter beleidigt. Was genau vorgefallen war, blieb aber unklar. „Fragen Sie die Schiedsrichter oder besser den Assistenten!“, meinte Nagelsmann. „Ich lasse mich nicht so gerne beleidigen, das habe ich ihnen so verklickert.“

Serie: Drei Spiele, sieben Punkte – mit dem neuen Trainer Tayfun Korkut bleibt der VfB Stuttgart auf Erfolgskurs. Der erstarkte Aufsteiger gewann durch ein Tor von Mario Gomez in Augsburg verdient mit 1:0. Es war nach zuvor acht sieglosen Partien gegen den Angstgegner der erste Sieg und zugleich der erste Auswärtserfolg der Saison.