Pyeongchang.

Den Winterspielen droht ein Dopingbeben, denn ausgerechnet ein Russe steht unter Verdacht. Nach übereinstimmenden Medienberichten ist Curler Alexander Kruschelnizki positiv auf das verbotene Herzmittel Meldonium getestet worden. Der Fall hätte Auswirkungen auf den Medaillenspiegel, denn Kruschelnizki hat im Mixed-Wettbewerb an der Seite von Anastassija Brysgalowa gegen Norwegen Bronze gewonnen. Danach soll die verdächtige Probe abgegeben worden sein. In Pyeongchang wäre es der zweite Dopingfall, nachdem der japanische Shorttracker Kei Saito positiv auf die maskierende Substanz Acetazolamid getestet worden war.

Sollte sich der Fall bestätigen, wird es hochinteressant: Die durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) in Aussicht gestellte Rehabilitierung Russlands noch vor der Schlussfeier wäre gefährdet. Russlands Athleten müssen in Südkorea wegen des Staatsdopingskandals bei den Winterspielen 2014 in Sotschi als „Olympische Athleten aus Russland“ unter neutraler Flagge starten.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS, dessen Antidoping-Einheit in Pyeongchang für die Behandlung von Dopingfällen zuständig ist, wollte die Berichte zunächst nicht bestätigen. Kruschelnizkis Trainer Dimitri Melnikow meinte, er hoffe, es handle sich um einen Fehler: „Alexander hat das Mittel bis 2016 genommen, bis es verboten wurde. Seitdem nicht mehr“, sagte er.