Hamburg.

Trainer Holger Bockelmann und Teammanager Jörn Kammler hockten minutenlang regungslos auf der Auswechselbank, starrten fassungslos auf den Hallenboden. Drittliga-Aufsteiger HG Hamburg-Barmbek hatte vor rund 900 Zuschauern in der Sporthalle Wandsbek, darunter Hamburgs Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Die Grünen), beim 24:24 (13:7) gegen den VfL Fredenbeck erneut einen wichtigen Punkt verschenkt. Der Frust war verständlich, hatten die Barmbeker erneut eine Partie über weite Strecken dominiert und wieder einmal einen größeren Vorsprung nicht über die Zeit geworfen. 15:7 führten sie nach 34 Minuten und mussten am Ende froh sein, wenigstens ein Remis gerettet zu haben. Nach 56 Minuten hatte Fredenbeck das Spiel gedreht, Lars Katzenberg erzielte zum 23:22 die erste Führung der Nord-Niedersachsen, was den etwa 250 Fredenbecker Fans lautstarkes Entzücken entlockte.

„Hätten wir nicht ständig diese längeren Aussetzer in den Spielen, ständen wir in der Tabelle ganz anders da. Wir haben mindestens vier Punkte verschenkt“, klagte Kammler. Ob die Ursachen physischer oder psychischer Natur sind, darauf wusste auch er keine Antwort. Fakt ist: Mit dreimal Training pro Woche plus einer zusätzlichen individuellen Krafteinheit im Fitnessstudio üben die Barmbeker Amateure weniger als die zum Teil halbprofessionelle Konkurrenz. Spielerisch, das haben sie nun wiederholt bewiesen, sind sie nicht schlechter als die Hälfte der Drittliga-Mannschaften. Mit neun Treffern, darunter fünf (von sieben) verwandelten Siebenmetern, war Rechtsaußen Christoph Wischniewski einmal mehr erfolgreichster Werfer der Barmbeker. In dieser Saison erzielte der 30-Jährige bereits 13o Treffer.

Der HSV Hamburg gewann das siebte Spiel in Folge – 27:21 (14:10) vor 350 Zuschauern bei der Bundesligareserve des TSV Hannover-Burgdorf. Nur in der Anfangsphase hatte der souveräne Tabellenführer Probleme, lag nach zwölf Minuten 4:6 zurück. Jan Forstbauer, Kevin Herbst und Christopher Rix trafen fünfmal. Weil Verfolger Altenholz in Potsdam verlor, braucht der HSV noch fünf Siege aus acht Spielen zum Zweitliga-Aufstieg.