Pyeongchang.

Urschreie von Cheftrainer Norbert Loch hallten durch das Olympic Sliding Centre, als die Rodel-Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt ins Ziel gerauscht waren und das deutsche Quartett zum Gold im Teamwettbewerb vor Kanada und Österreich geführt hatten. Natalie Geisenberger (Miesbach), Johannes Ludwig (Oberhof) und Wendl/Arlt (Berchtesgaden) wiederholten den Olympiasieg bei der Premiere in Sotschi 2014 und sorgten nun auch in Südkorea für einen goldenen Abschluss.

„Es ist sensationell, was wir erreicht haben. Das ist viel mehr, als wir erwartet haben“, sagte Loch, der stolz mit den Fingern die Sechs anzeigte. Für die deutschen Rodler war der Teamerfolg die sechste Medaille der Wettbewerbe in Südkorea. Vor dem Staffelsieg hatte Ludwig Bronze im Männereinzel geholt, bei den Frauen hatte es Gold für Geisenberger und Silber für Dajana Eitberger gegeben. Im Doppelsitzer hatten Wendl/Arlt gesiegt, Dritte wurden Toni Eggert/Sascha Benecken. Deutschland ist damit wie in Sotschi die erfolgreichste Rodelnation. Durch ihre Erfolge in Pyeongchang stiegen Geisenberger und Wendl/Arlt mit vier Goldmedaillen zu den erfolgreichsten Olympioniken in ihrer Sportart auf und lösten damit Georg Hackl ab.

Unterdessen hat es bei Geisenbergers Einzelrennen Probleme mit der Dopingkontrolle gegeben. Eine der beiden Probenflaschen konnte nach dem Wettkampf am Dienstag nicht ordnungsgemäß geschlossen werden. „Wir haben den Hinweis von der Athletin erhalten und das IOC informiert“, sagte Ulrike Spitz, Sprecherin des Deutschen Olympischen Sportbundes. Der Sportdirektor des Bob- und Schlittenverbandes Deutschland, Thomas Schwab, bestätigte die Schwierigkeiten bei der Wettkampfkontrolle: „Die Abgabe war etwas holprig. Das Personal war wohl nicht so geschult.“ Bei den Winterspielen in Sotschi 2014 waren Probenbehälter illegal vom russischen Geheimdienst FSB geöffnet worden, um positive Proben von eigenen Athleten auszutauschen.