Technikbegeistert sind sie hier, lassen Roboter über Skipisten fahren. Oder über Flure. Welchen genauen Zweck Letzteres erfüllt, ist schwer zu erkennen. Vielleicht Staubsauger, aber dazu ist der Bewegungsradius zu gering. Immerhin spielen sie Musik und projizieren Bilder auf den Fußboden.

Aus uns haben die Koreaner auch schon Roboter gemacht. In den ersten Tagen in Pyeongchang stellten die Gastgeber sich überall in den Weg, wenn man irgendwo hinkam, wo viele Menschen die gleichen Dinge benutzen. In der Hand eine Flasche Desinfektionsmittel. Jeder wurde besprüht, ob er wollte oder nicht. Widerstand zwecklos. Inzwischen wartet niemand mehr mit einer Flasche auf uns, die steht jetzt einfach nur da. Die sonst emsigen Sprüher sitzen in einigem Abstand daneben und beobachten, wie die Olympiagäste brav und ohne Aufforderung die Flaschen ansteuern und sich selbst die Hände absprühen. Die Koreaner haben uns genau da, wo sie uns haben wollen.

Dahinter steckt jedoch eine gute Absicht. Sie versuchen, uns zu schützen. Seit Beginn der Spiele geht das Norovirus herum, 200 Fälle wurden bereits registriert. Fast täglich kommen neue dazu. Da desinfiziert man gern. Oder lässt die Zimmer mit Chlorbleiche reinigen. Hier riecht es mancherorts, als stünde man am Schwimmbecken. Tipps zum richtigen Niesen und Händewaschen hängen auch überall. Sogar in jedem Fahrstuhl. Doch für die Gesundheit ist alles recht: Dafür lässt man sich sogar ein bisschen dressieren.