Pyeongchang.

Das erste Tor für das vereinte koreanische Eishockeyteam schoss ausgerechnet eine Amerikanerin: Randi Griffin, in den USA geborene Tochter einer südkoreanischen Immigrantin, die erst 2017 die koreanische Staatsangehörigkeit erhalten hatte, ließ die 4110 Zuschauer im Kwandong Hockey Centre im dritten Spiel endlich aus sportlichem Grund jubeln. Die 29-Jährige, die mit ihren blondierten Haaren auch optisch aus der Mannschaft heraussticht, traf gegen den Rivalen Japan zum 1:2, am Ende setzte es dennoch mit 1:4 die dritte Niederlage. „Wir haben viel darüber geredet. Wir wollten hier nicht weg ohne ein Tor“, sagte Griffin. Nach Abschluss der Vorrunde bestreitet der krasse Außenseiter noch zwei Platzierungsspiele.

In Griffins Familie ruft der historische Auftritt des gemeinsamen Teams 70 Jahre nach der Teilung gemischte Gefühle hervor. Randis Mutter Liz berichtete US-Medien: „Als mein Vater die Cheerleader sah, war er sehr aufgebracht.“ Randis Großeltern erlebten im Koreakrieg 1950 die Invasion aus dem Norden. Randi Griffin dagegen hat keine Vorbehalte gegen die neuen Teamkolleginnen. „Da ich kaum koreanisch spreche, ist es schwieriger, sie kennenzulernen“, sagte sie, „aber wir kommen gut miteinander klar.“