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Neapel-Coach von Leipzig überrascht

Der Trainer des SSC Neapel, Maurizio Sarri, hat Berichten italienischer Medien widersprochen, eine B-Elf in der Europa-League-Partie gegen RB Leipzig ins Spiel schicken zu wollen. „Wir werden nicht an die Serie A denken, denn wir haben ein echt schweres Spiel vor uns“, stellte der Coach des italienischen Tabellenführers klar. „Wir wollen eine professionelle Leistung abliefern.“

Unklar ist bislang noch, wer am Donnerstag (Anstoß: 21.05 Uhr) für die Italiener im Tor stehen wird. Ex-Bayern-Profi Pepe Reina ist eigentlich der Stammtorwart, Sarri ließ aber offen, ob nicht ein Ersatz-Mann gegen Leipzig ins Team rücken wird. „Ich werde mit Pepe Reina sprechen und dann sehen wir, wer zwischen die Pfosten geht“, sagte der Trainer lapidar. Unklar ist noch, ob Arkadiusz Milik für das Hinspiel in der Zwischenrunde rechtzeitig fit wird. Der polnische Angreifer hatte sich im September einen Kreuzbandriss zugezogen.

Leipzig sei ein „vielversprechendes, technisches, temperamentvolles und talentiertes Team“, lobte Sarri den kommenden Gegner. „Ich war überrascht, dass sie aus der Champions League geflogen sind.“

Kagawa fehlt BVB wohl gegen Bergamo

Borussia Dortmund muss im Hinspiel der Zwischenrunde in der Europa League gegen Atalanta Bergamo am Donnerstag (19 Uhr/Sky) höchstwahrscheinlich auf Mittelfeldspieler Shinji Kagawa verzichten. "Es sieht momentan nicht gut aus", sagte Trainer Peter Stöger zu den Einsatzchancen des Japaners.

Kagawa hatte sich im Spiel gegen den Hamburger SV am Samstag eine Sprunggelenksverletzung zugezogen. Gegen den Tabellen-Achten der Serie A kann Stöger aber möglicherweise wieder auf Kapitän Marcel Schmelzer zurückgreifen, der seinen Muskelfaserriss in der Wade auskuriert hat. "Im Training hat es bisher ganz gut ausgesehen. Wir werden sehen, ob es schon für morgen reicht oder sonst für Sonntag", so der Österreicher.

Kiel bindet zwei Leistungsträger

David Kinsombi traf zuletzt bei Kiels 1:3-Niederlage in Kaiserslautern
David Kinsombi traf zuletzt bei Kiels 1:3-Niederlage in Kaiserslautern © Imago/Jan Hübner

Zweitligist Holstein Kiel hat die Verträge mit den Leistungsträgern Kenneth Kronholm und David Kinsombi vorzeitig verlängert. Der 32-jährige Stammtorhüter Kronholm unterschrieb ebenso wie Verteidiger Kinsombi (22) bis Juni 2021 bei den "Störchen".

"Wir haben hier mit dem Aufstieg in die 2. Liga ein großes Ziel erreicht, da ist es für mich ein überragendes Gefühl, den Weg drei weitere Jahre mitgehen zu dürfen", sagte Kronholm.

Kiel liegt mit 36 Punkten hinter Spitzenreiter Fortuna Düsseldorf (43) und dem 1. FC Nürnberg (41) auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz.

Harte Medienschelte für Juves Khedira

Die komplett untypische Vorstellung von Juventus Turin im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League hat in Italien für Katerstimmung am Aschermittwoch gesorgt. "Juve verschenkt ein Match, das eigentlich schon gewonnen war. Allegris Mannschaft erlebt einen physischen und psychologischen Zusammenbruch, der unerklärlich ist", schrieb die Gazzetta dello Sport nach dem 2:2 (2:1) der "Alten Dame" gegen Tottenham Hotspur.

Sami Khedira (l., gegen Jan Vertonghen)
Sami Khedira (l., gegen Jan Vertonghen) © Imago/AFLOSPORT

Allen voran Weltmeister Sami Khedira wurde von Italiens Sportorgan Nummer eins hart angegangen. "Er war der schlechteste Juve-Spieler und hinkte im Mittelfeld hinterher", urteilte die Gazzetta dello Sport. Von "viel Verwirrung und keiner Idee" schrieb La Stampa und machte den Mittelfeldspieler, der nach etwas mehr als einer Stunde mit muskulären Problemen ausgewechselt worden war, als einen der großen Schwachpunkte aus.

Trainer Massimiliano Allegri ging gegen die Kritiker allerdings in die Offensive, nachdem Juve erstmals in seiner ruhmreichen Europapokalgeschichte eine Zwei-Tore-Führung verspielt hatte. "Wir tun unser Bestes, und meine Spieler sollten glücklich sein, weil sie eine fantastische Saison erleben", sagte der Erfolgscoach und führte aus: "Juventus spielt, um die Champions League zu gewinnen. Aber Siege in der Champions League sind nicht die Normalität. Es ist unmöglich, jedes Jahr das Finale zu erreichen."

Dabei hatte der italienische Rekordmeister durch die frühen Tore des argentinischen Torjägers Gonzalo Higuain (2., 9./Foulelfmeter) einen perfekten Start erwischt. In der ersten halben Stunde deutete vieles auf eine Demontage der Gäste aus England um ihren Torjäger Harry Kane hin. Dann aber verlor die Star-Truppe um Italiens Torwartikone Gigi Buffon den Faden.

Kane (32.) und Christian Eriksen (71.) glichen aus und verschafften den Spurs eine sehr gute Ausgangsposition für das Rückspiel am 7. März im Wem bley-Stadion - auch weil Higuain einen weiteren Foulelfmeter an die Latte setzte (45.+2).

Freiburgs Onlineshop jetzt im Dialekt

Sind Fußballfans kauflustiger, wenn sie Fan-Artikel in ihrem Heimatdialekt shoppen können? Der SC Freiburg scheint davon überzeugt zu sein und bietet seinen Online-Fanshop nun auch mit badischem Dialekt an. „Klamotte fir Buebe un Maidli“ heißen dort jetzt die Sport-Outfits für den Nachwuchs, manche davon sind sogar „frisch iitroffe“, also ganz neu auf Lager. Für Schwaben, Hannoveraner und alle anderen, die sich mit „Iikaufe uf Badisch“ nicht anfreunden wollen, gibt es oben rechts auf der Internetseite aber noch einen kleinen, schwarz-rot-goldenen Fluchtknopf - das Hochdeutsche ist also nur einen Klick entfernt.

Sunday Oliseh wegen Umgangsformen entlassen

Der ehemalige Bundesliga-Spieler Sunday Oliseh hat seinen Trainer-Posten beim niederländischen Zweitligisten Fortuna Sittard verloren - allerdings nicht aus sportlichen Gründen. Anlass für die Trennung sei der Umgang mit Spielern und Mitarbeitern, teilte der Verein aus der niederländischen Provinz Limburg am Mittwoch mit. Eine Aussage von Oliseh lag vorerst nicht vor.

Sunday Oliseh
Sunday Oliseh © Imago/Pro Shots

Oliseh hat in der Bundesliga für den 1. FC Köln (1995 bis 1997), Borussia Dortmund (2000 bis 2005) und den VfL Bochum (Saison 2003/2004) insgesamt 139 Spiele absolviert. Der Nigerianer war seit Anfang Januar 2017 Trainer bei Fortuna Sittard und führte den Verein in der Rückrunde auf den dritten Tabellenplatz der Jupiler League. In dieser Saison liegt der Klub ebenfalls auf Rang drei, hat aber die letzten vier Spiele allesamt verloren.

Weitere Abzüge für Erfurt wegen Verträgen?

Drittligist Rot-Weiß Erfurt droht nach Medienberichten ein weiterer Punktabzug. Nach Informationen von MDR und „Bild“-Zeitung untersucht der DFB die Winterneuzugänge des Vereins. Marcel Kaffenberger, Kusi Kwame, Nermin Crnkic und Charalampos Chantzopoulos kamen neu nach Erfurt und spielen mit Amateur-Verträgen für die Thüringer. Lauf MDR zieht der DFB den Amateur-Status in Zweifel. Rot-Weiß-Präsident Frank Nowag hatte bereits am Dienstag bei einer Pressekonferenz gesagt, dass die Ausstattung der vier Neuzugänge mit Amateurverträgen rechtlich korrekt und mit dem DFB abgesprochen gewesen sei.

Wie der MDR am Mittwoch weiter berichtete, dürfen die Amateure maximal 249,99 Euro pro Monat verdienen. In diesem Betrag sind geldwerte Vorteile wie ein Dienstwagen oder eine Wohnung bereits inbegriffen. Sollte der DFB Verstöße feststellen, droht ein weiterer Abzug von zwei Punkten, wie der MDR weiter berichtete.

Bereits am Dienstag hatte der DFB angekündigt, dass den Erfurtern am Ende der laufenden Spielzeit ein Punkt abgezogen wird. Grund ist eine Finanzlücke beim Verein, die nicht rechtzeitig und nicht vollständig geschlossen werden konnte. Der Verein hatte noch am selben Tag angekündigt, Einspruch gegen den Punktabzug einzulegen. Nach eigenen Angaben rechnen die Erfurter damit, dass sich das Verfahren fünf bis sechs Wochen hinziehen kann.

Rot-Weiß Erfurt ist derzeit Tabellenletzter in der 3. Liga. Beim Abzug eines Punktes, hätten die Thüringer acht Punkte Abstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz

Frauen wollen lieber wieder an die Algarve

Die deutschen Frauen werden mit großer Wahrscheinlichkeit letztmals am SheBelives Cup vom 1. bis 8. März in den USA teilnehmen. „Der Aufwand mit Anreise und Jetlag ist immens. Wenn die Möglichkeit besteht, würden wir künftig gerne wieder zum Algarve-Cup gehen. Dort spielen auch gute Mannschaften“, sagte Bundestrainerin Steffi Jones am Mittwoch in Frankfurt.

Da der Vertrag zwischen dem DFB und dem Veranstalter ausläuft, dürfte es der vorerst letzte Auftritt der DFB-Auswahl beim winterlichen Vorbereitungsturnier in Übersee werden. Dabei trifft der Olympiasieger auf Weltmeister USA (2. März), den WM-Dritten England (4. März) und Frankreich (7. März).

Jones, die nach der verpatzten EM 2017 mit dem frühen Aus im Viertelfinale und der Heim-Schlappe in der WM-Qualifikation gegen Island heftig in die Kritik geraten war, und ihr Trainerteam gehen mit der vollen Rückendeckung der DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel in das neue Jahr. „Ich habe mehrere Gespräche mit ihm geführt. Er hat sich klar für uns ausgesprochen. Es ist alles gut“, berichtete Jones.

Wolfsburg-Fans wollen gegen Bayern schweigen

Leere Ränge in Wolfsburg (Archiv)
Leere Ränge in Wolfsburg (Archiv) © Imago/Claus Bergmann

Angesichts der schlechten sportlichen Leistungen reagieren die Anhänger des VfL Wolfsburg mit einem Stimmungsboykott. Beim Heimspiel des abstiegsgefährdeten VfL am kommenden Sonnabend gegen den FC Bayern München wollen mehrere Fan-Gruppen während der ersten 19:45 Minuten die Mannschaft nicht unterstützen. Diese Maßnahme wurde nach übereinstimmenden Medienberichten bei einem Fan-Treffen am Dienstagabend beschlossen. Die Dauer des Stimmungsboykott steht für das Gründungsjahr (1945) des Vereins, der in der Tabelle derzeit auf Platz 13 liegt.

Gomez setzt mit VfB-Training aus

Mario Gomez hat am Mittwoch wegen eines leichten grippalen Infekts nicht am Training des VfB Stuttgart teilgenommen. Ein Einsatz des 32-Jährigen am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Augsburg sei aber aktuell nicht in Gefahr, sagte ein VfB-Sprecher auf Nachfrage.

Fan wirft mit Eistüte nach Schiedsrichter

Eine Eistüte kommt den italienischen Zweitligisten US Palermo Medienberichten zufolge teuer zu stehen. Ein Fan warf diese am Montag während der Partie gegen Foggia auf den Schiedsrichter, nachdem der dem Mittelfeldspieler Igor Coronado die Rote Karte gezeigt hatte. Obwohl das Eis den Schiedsrichter nicht verletzte, muss der Club für die Aktion nun ein Bußgeld von 10.000 Euro bezahlen, berichteten mehrere italienische Medien, darunter „La Stampa“ und Sky. Der Verein äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht. Palermo lag zum Zeitpunkt des Vorfalls 1:0 in Führung, kassierte dann aber noch zwei Gegentore und steht auf Platz drei der Tabelle.

Heynckes fehlt noch immer erkrankt

Bayern Münchens Trainer Jupp Heynckes ist immer noch nicht fit: Der 72-Jährige fehlte wegen seines grippalen Infekts auch bei der Einheit am Mittwoch. Schon am Sonnabendabend beim 2:1 gegen Schalke hatte er wegen seiner Erkrankung passen müssen.

Heynckes war von seinem Assistenten Peter Hermann vertreten worden. Der leitete auch das Training am Mittwoch. Die Bayern, die am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) beim VfL Wolfsburg spielen, hoffen auf eine Rückkehr von Heynckes am Donnerstag.

Watzke macht Stöger BVB-Hoffnungen

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kann sich durchaus vorstellen, über die Saison hinaus mit Trainer Peter Stöger zusammenzuarbeiten. "Wir haben zu Peter Stöger ein großartiges Vertrauensverhältnis. Zu gegebener Zeit werden wir entsprechende Gespräche führen und Entscheidungen bekannt geben", sagte Watzke der Sport Bild.

Stöger, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, ist bereits in die Kaderplanung für die kommende Spielzeit involviert. Der Österreicher hatte den BVB im Dezember übernommen und den DFB-Pokalsieger seitdem vom achten auf den dritten Tabellenplatz geführt. "Er hat noch kein Spiel verloren. Wenn er weiterhin keines verliert, wären wir schön blöd, wenn wir das nicht weitermachen würden", hatte Watzke bereits am Sonntag beim Sky-Talk "Wontorra" gesagt.

Stöger freute sich über das Lob. "Natürlich ist es angenehm zu hören, wenn die Verantwortlichen nicht unzufrieden mit meiner Arbeit sind. Aber für mich ändert sich dadurch nichts. Wir wollen wieder in die Champions League, darauf konzentriere ich mich", sagte der 51-Jährige. Sollte Stöger den BVB in die Champions League führen, hätte er selbst die besten Argumente für eine Vertragsverlängerung geliefert.

Für die kommende Spielzeit war in den letzten Wochen Julian Nagelsmann als heißester Trainer-Kandidat gehandelt worden. Nagelsmann hat allerdings bei 1899 Hoffenheim einen Vertrag bis 2021. Aufgrund einer Ausstiegsklausel könnte der Coach die TSG im Sommer 2019 verlassen.

Mike Hanke gibt Comeback in der Landesliga

Ex-Nationalspieler Mike Hanke gibt mehr als drei Jahre nach seinem Karriere-Ende ein ungewöhnliches Comeback und spielt für seinen Jugendclub in der siebten Liga. Der 34 Jahre alte Stürmer läuft am Sonntag für den Landesligisten TuS 1910 Wiescherhöfen im Spiel gegen SW Wattenscheid auf. „Er wird spielen“, bestätigte Trainer Steven Degelmann dem Fachmagazin „RevierSport“. Die TuS aus dem Ortsteil von Hamm war von 1989 bis 1996 Hankes erster Verein. Seit 1. Januar ist er für diesen wieder spielberechtigt.

Der Hanke-Coup ist nicht das einzige spektakuläre Comeback eines ehemaligen Nationalspielers im deutschen Amateurbereich. In der Winterpause war außerdem Marcell Jansen zum HSV zurückgekehrt, bei dem der 32-Jährige nun für die dritte Mannschaft in der Oberliga aufläuft.

Hanke hatte seine Karriere im Dezember 2014 nach einem Gastspiel in China bei Guizhou Renhe beendet (zwölf Spiele, ein Tor). In der Bundesliga erzielte der Stürmer 57 Treffer in 284 Partien für den FC Schalke 04, den VfL Wolfsburg, Hannover 96, Borussia Mönchengladbach und den SC Freiburg. Für die Nationalmannschaft stand der 34-Jährige zwölf Mal auf dem Platz – auch beim 3:1-Sieg im Spiel um Platz drei gegen Portugal bei der WM 2006.

"Kampf annehmen": Völler-Appell an deutsche Clubs

Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hält die Diskussion über Langeweile in der Bundesliga für überhitzt. "Bayerns Vorsprung ist nicht normal", sagte Völler der Sport Bild und erklärte: "Borussia Dortmund als gefühlter Zweiter hat ein außergewöhnlich schwierigeres Jahr. Normalerweise hätte der BVB zehn Punkte mehr, und die Diskussion gäbe es nicht, obwohl die Bayern trotzdem unerreichbar wären."

Nach dem 22. Spieltag liegt der Rekordmeister aus München in der Tabelle 18 Punkte vor dem Tabellenzweiten RB Leipzig und 19 vor den Dortmundern auf Rang drei.

Viel stärker als die Spannung in der Bundesliga beschäftigt den 57-Jährigen das schwache Abschneiden der deutschen Clubs in der Europa League - und zwar seit Jahren. "Wir müssen diesen Wettbewerb annehmen wie die Spanier. Die treten jedes Jahr an, um den Titel zu holen. Die schonen sich nicht, rotieren nicht in der Europa League. Da müssen wir hinkommen", sagte der Weltmeister von 1990.

Im Sechzehntelfinale der Europa League sind nur noch zwei deutsche Klubs vertreten: die Champions-League-"Absteiger" Borussia Dortmund und RB Leipzig. In der Königsklasse ist die Bundesliga nur noch durch Bayern München vertreten.