Der Verein weint seinem Ausnahmetalent eine Träne hinterher, auch wenn der Abgang nicht überraschend kommt.

Hamburg. Der Buxtehuder SV verliert sein Jahrhunderttalent: Rückraumspielerin Emily Bölk (19) wird den Handball-Bundesligaclub zum Saisonende definitiv verlassen. Das hat die Nationalspielerin dem Verein und der Mannschaft mitgeteilt. Welchem Verein sie sich anschließen wird, steht allerdings noch nicht fest.

„Wir hatten mit Emmy in den vergangenen Wochen gute Gespräche, und natürlich hätten wir sie sehr gerne noch eine Saison in Buxtehude gehalten. Sie hat sich aber für eine neue Herausforderung entschieden, und diesen Schritt respektieren wir“, sagte BSV-Manager Peter Prior, der zuletzt ohnehin nur noch wenig Hoffnung auf einen Verbleib seines Toptalents hatte.

2005 begann Bölk in den BSV-Minis mit dem Handball, 13 Jahre später verlässt sie ihren Heimatverein als Nationalspielerin. Am 7. September hatte Emily Bölk mit nur 16 Jahren ihr Debüt in der Bundesliga gegeben. Seitdem hat die Tochter der 1993er-Weltmeisterin Andrea Bölk kein einziges Bundesliga-Spiel des niedersächsischen Clubs verpasst und bis heute in 90 Partien 366 Tore erzielt.

Warme Worte vom Trainer zum Abschied

Bölks bisher größten Erfolge sind die Pokalsiege 2015 und 2017 sowie die deutsche B- und A-Jugend-Meisterschaft 2014 und 2016. „Wir wünschen Emmy auf jeden Fall für die Zukunft alles Gute – wir alle werden natürlich aufmerksam verfolgen, wie sich ihre hoffnungsvolle Karriere weiter entwickeln wird“, sagte Prior.

Auch BSV-Trainer Dirk Leun, der Emily Bölk in den letzten Jahren vom Talent zur Nationalspielerin zur geformt hat, blickt nach vorne: „Ich wünsche Emmy alles Gute für ihren weiteren Weg. Die Veränderung sehe ich als große Chance für die Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit als Sportlerin, vor allem aber für ihre Entwicklung als Mensch.“

Knippenborg und Goos müssen gehen

Neu aufstellen muss sich Buxtehude auch auf anderen Positionen. Spielmacherin Lynn Knippenborg (26) und Linksaußen Michelle Goos (28) werden in der neuen Saison nicht mehr für den noch amtierenden Pokalsieger auflaufen. Die Verträge der beiden Niederländerinnen werden nicht verlängertt. BSV-Manager Prior: „Wir wollen in unserer Personalplanung zukünftig die Schwerpunkte anders setzen und verstärkt den Weg mit eigenen Talenten und jungen deutschen Spielerinnen gehen."