Hamburg. Das 82:94 gegen Karlsruhe ist die achte Niederlage aus den vergangenen neun Spielen

Es ist die Kunst eines Trainers, auch aus deprimierenden Niederlagen Positives zu ziehen. Also sagte Towers-Coach Hamed Attarbashi nach dem 82:94 (46:42) gegen den Tabellendritten PS Karlsruhe Lions: „Wir haben 82 Punkte gemacht, obwohl wir kaum erfolgreiche Würfe von der Dreipunktelinie hatten.“

Das deckte sich mit den Fakten: Die Hamburger netzten aus 6,75 Metern Entfernung nur vier ihrer 20 Versuche ein. Spielmacher Hrvoje Kovacevic tat sich dabei mit drei Treffern (bei vier Würfen) hervor, Kollege Anthony Canty steuerte zwar den vierten bei, wozu er allerdings achtmal auf den Korb werfen musste. Die Karlsruher zielten bei dieser Übung besser, sieben ihrer 23 Würfe saßen, was einer Quote von 30 Prozent entsprach. Und, da hatte Attarbashi recht: Mit 57 Prozent (24 aus 42) war die Treffsicherheit der Towers aus der Zweipunktedistanz ansprechend und genauso gut wie die des Gegners (21 aus 37).

Andere Tatsachen ließen weniger Spielraum für Optimismus. Die Niederlage gegen den starken Aufsteiger war die bisher vierte in der zum zweiten Mal in dieser Saison mit 3400 Zuschauern ausverkauften edel-optics.de-Arena in Wilhelmsburg, die elfte insgesamt und die achte in den vergangenen neun Spielen. Mit Platz neun haben sich die Towers auf dem ersten Rang eingerichtet, der nicht für die Play-off-Runde im April berechtigt. „Die bleibt unser Ziel“, stellte Sportchef Marvin Willoughby (40) klar, der die Gesamtlage mit einem Wort beschrieb: „Frustrierend!“ Nun soll gegen Ehingen am nächsten Sonntag (17 Uhr) die Wende eingeleitet werden. Wieder einmal.

Dabei starteten die Towers furios ins Spiel. 21:6 führten sie nach 2:29 Minuten, möglicherweise deshalb so schnell so hoch, weil die Karlsruher erst am Morgen mit dem Bus nach Hamburg losgefahren waren und trotz einer Kaffepause bei McDonald’s erst langsam in die Gänge kamen. Aber auch ihre zweite Chance nutzten die Hamburger nicht, als sie im dritten Viertel nach einem 6:0-Lauf noch mal auf 52:42 davonzogen. Danach spielte nur noch Karlsruhe. In den letzten zehn Minuten bot die Mannschaft eine Demonstration ihrer Klasse, die den Towers mindestens in dieser Phase fehlte. Was ist jetzt zu tun? „Weiter hart arbeiten“, sagte Willoughby. „Wir versuchen alles, das Team trainiert hart, es sind nur Kleinigkeiten, die fehlen“, ergänzte Attarbashi.

Punkte Hamburg Towers: Kovacevic 20, Williams 16, Vrabac 15, Canty 11, Wolf 8, Logins 4, Freese 3, Kindzeka 3, Schmidt 2.