Irreal: Die Fans von Real Madrid kommen sich vor wie in einem nicht enden wollenden bösen Traum. Nach 21 Spieltagen liegen sie 19 Punkte hinter dem FC Barcelona auf Platz vier. Und selbst der ist nach dem 2:2 bei UD Levante – einem kleinen Club aus Valencia – nicht mehr sicher. Trotz zweimaliger Führung musste sich das Team von Trainer Zinédine Zidane mit einem Punkt begnügen. Dass der Franzose seinen Posten behalten darf, ist durchaus ungewöhnlich bei einem Verein, der einst seinen Trainer feuerte, nachdem der gerade die Champions League gewonnen hatte. Das war vor 20 Jahren, und der Coach hieß Jupp Heynckes.


Wagner in Nöten: Für den „größten Außenseiter aller Zeiten“ wird es langsam eng in der Premier League: Huddersfield Town, die Mannschaft des deutschen Teammanagers David Wagner, ist nach der Niederlage gegen Manchester United auf einen Abstiegsplatz abgerutscht – erstmals in dieser Saison. Huddersfield kassierte die fünfte Niederlage in Folge und musste dabei 1:14 Treffer hinnehmen. Vor Spielbeginn gedachten die United-Fans in Old Trafford den 23 Todesopfern der Flugzeugkatas­trophe 60 Jahre zuvor. Die Anhänger zeigten auf der Stretford-End-Tribüne ein großes Banner mit dem Foto der „Busby Babes“ und der Aufschrift „We’ll never die“. Das Flugzeug von United war am 6. Februar 1958 auf der Rückkehr vom Europapokalspiel bei Roter Stern Belgrad beim Start in München verunglückt.


Locker und langweilig: Auch ohne den angeschlagenen Weltmeister Julian Draxler hat Frankreichs Spitzenreiter Paris Saint-Germain sein Auswärtsspiel beim OSC Lille klar gewonnen. Yuri Berchiche (45.+1), Neymar (77.) und Giovani Lo Celso (77.) sorgten für den 3:0 (1:0)-Endstand. Draxler war wegen seiner Rückenprobleme gar nicht erst mit nach Lille gereist, Torhüter Kevin Trapp saß einmal mehr auf der Ersatzbank. Das Team um Superstar Neymar liegt nach dem 24. Spieltag der Ligue 1 weiter elf Punkte vor Olympique Marseille. Der Tabellenzweite hatte am Freitag beim FC Metz mit 6:3 gewonnen, für Spannung im Meisterschaftskampf sorgte das natürlich nicht.


Italien hat es gut: Das Ergebnis klingt zwar nicht nach Spannung – Juventus Turin fertigte Sassuolo am Sonntag mit 7:0 ab, Sami Khedira schoss zwei Tore – aber in der Tabelle geht es hauteng zu. Juve hat nun wieder Platz eins erobert, konnte aber noch am Abend vom SSC Neapel verdrängt werden (die Partie beim Tabellenletzten Benevento war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet). Damit hat Italien als einzige Liga der großen fünf ein offenes Meisterrennen. In Deutschland führen die Bayern mit 18 Punkten Vorsprung, ManCity in England hat 13, Barcelona in Spanien zwölf und PSG eben elf.


Und tschüs: Dass der galizische Lokal­rivale Celta Vigo um zehn Ränge besser postiert ist und 14 Punkte mehr auf dem Konto hat, ist ja schon schlimm genug. Die 0:5-Klatsche in San Sebastian am Freitag war dann aber unverzeihlich: Deportivo La Coruna hat bereits den zweiten Trainer in der laufenden Saison gefeuert. Der Titelträger des Jahres 2000 trennte sich am Sonntag von Cristóbal Parralo. Der Coach hatte das Amt erst im November von Pepe Mel übernommen. Einen neuen Trainer hat der Verein noch nicht präsentiert. Nach 22 Partien liegt der Club auf dem drittletzten Tabellenplatz.