Alpine Rennläufer, Springer, Rodler und Kombinierer zeigen sich elf Tage vor den Winterspielen in starker Form

Ski alpin: Viktoria Rebensburg sprach mit leuchtenden Augen über ihren starken zweiten Platz bei der Olympia-Generalprobe im Riesenslalom, als sie plötzlich an ihre Sternstunde bei den Winterspielen 2010 dachte. „Mir fällt gerade ein, dass ich da auch Zweite geworden bin im letzten Rennen davor, in Cortina“, sagte sie lächelnd, „deshalb ist das ein ganz gutes Omen.“ Diesem zweiten Rang in den Dolomiten am 24. Januar 2010 ließ Rebensburg 32 Tage später in Whistler den Olympiasieg folgen. Wiederholt sich die Geschichte am 12. Februar in Yongpyong? „Was damals passiert ist, ist immer noch präsent in meinem Kopf“, sagte Rebensburg, „das ist ein schönes Gefühl.“ Nach Gold 2010 und Bronze 2014 soll, ja muss es auch 2018 eine Medaille im Riesenslalom sein – auch wenn Rebensburg ungern darüber spricht. „Klar wäre es schön, eine mit heimbringen zu können“, sagte sie in Lenzerheide, „aber ich gehe Schritt für Schritt.“

Bei den Männern ruhen die Hoffnungen auf den Speed-Disziplinen. Nach seinem Sensationssieg bei der Abfahrt in Kitzbühel wurde Thomas Dreßen beim Heimrennen in Garmisch-Partenkirchen Siebter. Der großartigen Stimmung tat dies aber keinen Abbruch. Auch Dreßen war bester Laune. Und warum auch nicht? Wenn er mit einem siebten Platz „nicht zufrieden wäre, gehörte ich geschlagen“, sagte er. Hoffnungsträger ist auch Andreas Sander: Der Mann aus Ennepetal war vom Start weg durchgehend mit Bestzeiten unterwegs – dann patzte er. und wurde Elfter. In den technischen Disziplinen herrscht dagegen eher Tristesse: Beim Sieg von Marcel Hirscher (sein 55.) war Fritz Dopfer als 15. bester Deutscher im Slalom.

Rodeln: Die deutschen Rodler haben bei der EM in Sigulda (Lettland) gute Platzierungen erreicht, aber auch einige ungewohnte Niederlagen eingesteckt. Nachdem vor Wochenfrist in Lillehammer Olympiasiegerin Natalie Geisenberger zum sechsten Mal in Serie den Gesamtweltcup gewonnen hatte, sicherten sich nun die Doppelsitzer Toni Eggert und Sascha Benecken und Einzel-Olympiasieger Felix Loch die Kristallkugeln. Ihre Rennen gewonnen haben aber nur die Doppelsitzer. Loch, Geisenberger und die Teamstaffel mussten sich jeweils den russischen Konkurrenten geschlagen geben. Dennoch sind die Deutschen zuversichtlich, ihren Triumph von Sotschi wiederholen zu können – damals holten sie alle vier Goldmedaillen.


Nordische Kombination: Die Formkurve der erfolgsverwöhnten Deutschen zeigt langsam nach oben, für Siege reicht es jedoch weiter nicht. Beim Seefeld-Triple, das Eric Frenzel in den Jahren 2014 bis 2017 gewinnen konnte, landete Fabian Rießle als bester DSV-Athlet auf Rang drei. Der Schwarzwälder schlug nach dem abschließenden 15-Kilometer-Langlauf im Zielspurt seinen Teamkollegen Vinzenz Geiger, der Vierter wurde. Olympiasieger Frenzel (6.) und Vierfachweltmeister Johannes Rydzek (12.) hatten mit dem Ausgang nichts zu tun.

Der Gesamtsieg ging an den Japaner Akito Watabe, der sich auch am Freitag und Sonnabend durchgesetzt hatte und damit auch die Führung im Gesamtweltcup übernahm. Auf Rang zwei landete Ausnahmespringer Jarl Magnus Riiber aus Norwegen, der sein Polster in der Loipe stark verteidigte.


Skispringen: Richard Freitag und An­dreas Wellinger bleiben die einzigen deutschen Medaillenhoffnungen. Beim Weltcup in Zakopane überzeugte vor allem Wellinger, der beim Überraschungssieg des Slowenen Anze Semenic Zweiter wurde. Freitag hatte vor allem im Teamspringen (das DSV-Quartett wurde Zweiter hinter Gastgeber Polen) eine starke Leistung gebracht. Im Einzel am Sonntag wurde er bei schwierigsten Bedingungen Zehnter, Stephan Leyhe kam auf Rang 13. Tourneesieger Kamil Stoch schied nach dem ersten Durchgang aus.

Bei den Frauen hat Katharina Althaus ihre Ambitionen untermauert. Nach ihrer Wettkampfpause sprang die 21-Jährige bei der Olympia-Generalprobe im slowenischen Ljubno auf die Plätze zwei und drei und verteidigte damit ihren zweiten Platz im Gesamtweltcup. Auch Olympiasiegerin Carina Vogt bestätigte mit zwei fünften Plätzen eine positive Entwicklung.