Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Zwei rassistische Fans erwischt

Zwei Wochen nach einem fremdenfeindlichen Vorfall im Spiel gegen Mainz sind in Hannover zwei Fans identifiziert worden. Die 96-Anhänger erhielten Hausverbot, teilte die Polizei kurz nach dem Bundesliga-Spiel am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg mit.

Die Mainzer Profis Leon Balogun und Anthony Ujah waren nach eigenen Angaben rassistisch beleidigt worden. Zwischen sechs und zwölf Personen seien an den Vorkommnissen am 13. Januar beteiligt gewesen, bestätigte Hannover 96 damals. Die Heimfans hätten unter anderem Affenlaute nachgeahmt, hatte der frühere 96-Profi Balogun erklärt.

Dortmund holt Toptalent

Borussia Dortmund hat sich offenbar das nächste Toptalent geangelt. Nach übereinstimmenden spanischen Medienberichten wechselt Offensivspieler Sergio Gómez mit sofortiger Wirkung vom FC Barcelona zum DFB-Pokal-Sieger. Die Ablösesumme für den 17-Jährigen, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, soll drei Millionen Euro betragen.

Sané nach rüdem Foul verletzt ausgewechselt

Manchester City hat das Achtelfinale des englischen FA Cups erreicht, bangt aber um Nationalspieler Leroy Sané. Der Tabellenführer der Premier League setzte sich am Sonntag mit 2:0 (2:0) beim Zweitliga-Vertreter Cardiff City durch. Kevin De Bruyne (8. Minute) und Raheem Sterling (37.) schossen das deutlich überlegene Team des früheren Bayern-Trainers Pep Guardiola zum Auswärtssieg.

Cardiffs Joe Bennett (hinten) holt Leroy Sané rüde von den Beinen
Cardiffs Joe Bennett (hinten) holt Leroy Sané rüde von den Beinen © Action Images via Reuters | ANDREW BOYERS

Sané stand wie sein Nationalmannschaftskollege Ilkay Gündogan bei Man City in der Startelf. Er musste aber in der Halbzeitpause durch Sergio Agüreo ersetzt werden, nachdem er von Cardiffs Joe Bennett mit gestrecktem Bein aus vollem Lauf rüde am linken Knöchel getroffen wurde. In der zweiten Minute der Nachspielzeit sah Bennett nach einem weiteren heftigen Foul an Brahim Diaz Gelb-Rot.

"Sané wird ausfallen. Ich weiß nicht, wie lange, ich bin kein Arzt", sagte Guardiola nach dem Spiel der BBC und forderte: "Die Schiedsrichter müssen die Spieler beschützen. Nicht nur meine Spieler, sondern alle." Untersuchungen am Montag sollen klären, wie schwer Sanés Verletzung ist.

In der ersten Halbzeit der Partie, bei der kein Videoassistent eingesetzt wurde, kam es zu einer kuriosen Szene: Wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung gab der Schiedsrichter ein Tor von Bernardo Silva nicht und lag damit falsch. Cardiff-Fans bejubelten die Entscheidung. Dann jubelten City-Anhänger, weil es so aussah, als ob der Referee auf den Anstoßpunkt zeigte. Doch er gab Freistoß. Wegen heftiger Proteste wurde Guardiola anschließend ermahnt.

Malli schießt Wolfsburg zum Derbysieg

Yunus Malli feiert sein goldenes Tor mit einem Gebet
Yunus Malli feiert sein goldenes Tor mit einem Gebet © dpa | Peter Steffen

Der VfL Wolfsburg hat sich im Abstiegskampf der Bundesliga Luft verschafft. Dank Yunus Malli beendeten die Wölfe mit dem 1:0 (0:0) bei Hannover 96 ausgerechnet gegen den ungeliebten Nachbarn ihre Serie von fünf Spielen ohne Sieg. Malli machte in der 72. Minute den Dreier im kleinen Niedersachsenderby mit einem Schuss aus rund 22 Metern perfekt – Hannovers Torwart Philipp Tschauner griff an dem Flatterball vorbei.

Die bisher so formstarken 96er waren im Spiel nach vorne in einer zähen Partie zu harmlos. Die größte Chance auf den Ausgleich vergab vor nur 34.300 Zuschauern der eingewechselte Ihlas Bebou mit einem Volleyschuss an die Latte (86.).

Wolfsburg bleibt nach dem insgesamt etwas unverdienten Sieg zwar auf Platz 13, hat nun aber sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang. Die Gastgeber verharren als Zehnter im gesicherten Mittelfeld.

Leverkusen besiegt Mainz

Angetrieben vom einmal mehr überragenden Leon Bailey hat Bayer Leverkusen im spannenden Rennen um die Bundesliga-Vizemeisterschaft wieder die Führung übernommen. Die Werkself eroberte durch ein hochverdientes 2:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 den zweiten Tabellenplatz zurück und machte damit einen weiteren Schritt Richtung Champions League. Die Mainzer blieben hingegen auch in ihrem zehnten Auswärtsspiel der Saison sieglos und müssen den Blick weiter nach unten richten.

Leon Bailey leitete mit seinem spektakulären Distanzschuss den Leverkusener Sieg ein
Leon Bailey leitete mit seinem spektakulären Distanzschuss den Leverkusener Sieg ein © imago/Jan Hübner | Bremes

Mit seinem achten Saisontreffer brachte das jamaikanische Supertalent Bailey die Mannschaft von Trainer Heiko Herrlich in der 48. Minute auf die Siegerstraße. Wendell (68.) machte anschließend mit einem Foulelfmeter, den der frühere Leverkusener Giulio Donati an Lucas Alario verursacht hatte, den neunten Dreier für Bayer in dieser Spielzeit perfekt. Bailey hatte bereits zuvor für einen Vereinsrekord gesorgt: In 24 Bundesliga-Begegnungen in Folge hat Bayer immer mindestens einen Treffer erzielt und damit die alte Bestmarke aus der Saison 1999/2000 überboten.

Vor 25.471 Zuschauern hatten die Gastgeber die Partie von Beginn an im Griff und schnürten die Mainzer in deren Hälfte ein. Bayer inszenierte einen gefälligen Angriff nach dem anderen, lediglich im Strafraum des FSV fehlte zunächst die letzte Entschlossenheit und Präzision, bis Bailey mit einem platzierten Distanzschuss den Bann brach.

Neapel holt sich die Führung zurück

Der SSC Neapel hat dank Doppeltorschütze Dries Mertens seine Tabellenführung in der Serie A erfolgreich verteidigt. Der Belgier traf am Sonntag beim 3:1 (2:1) gegen den FC Bologna in der 37. Minute per Foulelfmeter zum 2:1 und markierte auch das 3:1 (59.). Die Gäste waren schon in der ersten Minute durch Rodrigo Palacio in Führung gegangen, doch Bolognas Ibrahima Mbaye besorgte per Eigentor nur vier Minuten später den Ausgleich.

Durch den siebten Sieg im achten Spiel blieb Neapel nach 22 Spieltagen mit einem Punkt vor Juventus Turin. Dem Titelverteidiger gelang am Sonnabend ein 2:0 (0:0)-Erfolg bei Chievo Verona. Maßgeblichen Anteil daran hatte Weltmeister Sami Khedira. Der Nationalspieler traf in der 67. Minute zur Führung gegen die dezimierten Gastgeber, die zu diesem Zeitpunkt schon zwei Feldverweise kassiert hatten. Für die Entscheidung sorgte Gonzalo Higuaín (88.), der damit auch seinem Torwart Gianluigi Buffon ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk machte. Der Weltmeister von 2006 wurde am Sonntag 40 Jahre alt.

Chelsea im Pokal weiter

Der FC Chelsea hat im FA Cup problemlos das Achtelfinale erreicht. Der englische Meister setzte sich am Sonntag zu Hause mit 3:0 (2:0) gegen Aufsteiger Newcastle United durch. Dem Belgier Michy Batshuayi (31./44. Minute), der in der Premier League nur gelegentlich und meistens als Einwechselspieler zum Einsatz kommt, gelang dabei ein Doppelpack. Der Spanier Marcos Alonso (72.) traf an der Stamford Bridge per Freistoß zum Endstand.

Hingegen blamierte sich West Ham United mit 0:2 (0:1) bei Drittligist Wigan Athletic. Beide Tore erzielte der nordirische Nationalspieler Will Grigg. Tottenham Hotspur kam beim Viertligisten Newport County nur zu einem 1:1 (0:1). Toptorjäger Harry Kane wendete mit seinem späten Ausgleichstor die Blamage ab und sicherte den Spurs das Wiederholungsspiel. Premier-League-Aufsteiger Huddersfield Town muss nach dem 1:1 (1:0) gegen Zweitligist Birmingham City ebenfalls nachsitzen. „Wenigstens sind wir noch im Wettbewerb“, sagte Huddersfields deutscher Trainer David Wagner.

Bereits am Sonnabend war der FC Liverpool überraschend mit 2:3 an West Bromwich Albion gescheitert. Die Pokalrunde der letzten 16 wird am Montag ausgelost. Schon am Dienstag geht es in der Liga weiter. Dort belegt Chelsea aktuell den dritten Platz und hat 15 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Manchester City, ist aber nur drei Zähler vom Zweiten Manchester United entfernt.

Braunschweig-Trainer Lieberknecht gewinnt "Endspiel"

Dank eines Doppelpacks von Suleiman Abdullahi hat Eintracht Braunschweig seine sportliche Talfahrt in der 2. Bundesliga gestoppt. Der Stürmer aus Nigeria traf beim 3:1 (2:1) der Niedersachsen bei Erzgebirge Aue am Sonntag zweimal und sorgte damit bei seinem Trainer Torsten Lieberknecht für große Erleichterung. „Ich wusste, dass das heute ein Endspiel ist“, sagte der Braunschweiger Trainer nach der Partie mit Tränen in den Augen. „Die Mannschaft hat sich heute in die Pflicht genommen, mir etwas zurückzugeben. Das ist ihr heute gelungen.“

Lieberknecht, seit fast zehn Jahren im Amt, wurde nach der Partie von den mitgereisten Fans minutenlang gefeiert. Dabei hatte die Partie für ihn und sein Team ganz schlecht begonnen. Bereits in der zwölften Minute brachte Pascal Köpke die Gastgeber in Führung. Doch Abdullahi (13.) sorgte postwendend für den Ausgleich, Routinier Dominick Kumbela (35.) brachte die Gäste vor der Pause dann sogar in Führung. Erneut Abdullahi sorgte vor 9850 Zuschauern für den verdienten Endstand (71.).

Die zuvor in drei Spielen sieglosen Braunschweiger kletterten in der Tabelle auf Rang zwölf. Am kommenden Sonntag kann die Eintracht mit einem Sieg gegen das Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern einen weiteren Schritt in Richtung gesichertes Mittelfeld machen.

Sandhausen klopft an den Aufstiegsrängen an

Der SV Sandhausen überrascht in der 2. Bundesliga weiterhin fast alle Experten. Der SVS rückte mit einem 1:0-Sieg (0:0) gegen Dynamo Dresden auf den vierten Tabellenplatz vor, vier Punkte beträgt nach drei Siegen aus vier Spielen der Rückstand auf den Ligadritten Holstein Kiel. Dresden dagegen droht der Abstiegskampf.

Dynamo wollte nach einer Gelb-Roten Karte für Haris Duljevic (54.) das 0:0 über die Zeit retten, doch Denis Linsmayer machte den Sachsen mit dem Siegtor einen Strich durch die Rechnung (80.). "Das war eigentlich ein klassisches torloses Unentschieden – bis zum Platzverweis", sagte Dresdens Trainer Uwe Neuhaus.

Dresden hatte zwar vor 6234 Zuschauern höhere Spielanteile, ohne aber offensiv zwingend zu werden. In der zweiten Halbzeit schwächte sich Dynamo, ohnehin ohne den verletzten Kapitän Marco Hartmann angetreten, selbst und war zum Rückzug gezwungen. Duljevic hatte Tim Kister im Kampf um den Ball unglücklich vor die Brust getreten.

Fischer erhält Rückendeckung im Kampf gegen AfD

Im Streit zwischen Eintracht Frankfurt und der AfD hat Eintracht-Präsident Peter Fischer am Sonntag noch einmal mit deutlichen Worten nachgelegt. „Unsere Satzung sagt ganz klar: Wehret den Anfängen von Rassismus, Herabsetzung, Ausgrenzung und Antisemitismus.“ Gleichzeitig Mitglied der Eintracht und Wähler dieser rechtspopulistischen Partei zu sein, sei deshalb „unvereinbar“, sagte der 61-jährige Werbefachmann und Unternehmer bei der Jahreshauptversammlung des Vereins. „Wir müssen uns für die Verteidigung der Werte unserer Gesellschaft ohne Zweifel engagieren. Die sind viel stärker in Gefahr, als wir das wahrnehmen.“

Auch wegen dieser deutlichen Positionierung wurde Fischer am Ende der Versammlung mit 99 Prozent der Mitgliederstimmen als Präsident wiedergewählt. 654 Mitglieder stimmten ab, nur sechs von ihnen votierten gegen den seit 2000 amtierenden Clubchef. Mehrere Frankfurter AfD-Funktionäre saßen ebenfalls unter den Mitgliedern und wollten nach Informationen des Hessischen Rundfunks eigentlich beim Tagesordnungspunkt „Aussprache“ auf die Fischer-Rede antworten. Doch darauf verzichteten sie kurzfristig.

Ihre Partei gab stattdessen am Nachmittag eine Pressemitteilung heraus. Darin kritisierte die AfD Fischers Rede als „eindimensional“ und als Versuch, ihre Wähler „zu stigmatisieren“. „Wir erneuern hiermit unser Ende Dezember bereits zweimal unterbreitetes Angebot, mit Herrn Fischer zu reden“, schrieb der Landessprecher Robert Lambrou.

VfB entlässt Trainer Hannes Wolf

Fußball-Bundesligist VfB Stuttgart hat sich von Trainer Hannes Wolf getrennt. Nach dem 0:2 gegen Schalke 04 zogen die Verantwortlichen am Sonntag die Konsequenzen. Über einen Nachfolger soll in den nächsten Tagen entschieden werden.

Der entlassene Trainer Hannes Wolf
Der entlassene Trainer Hannes Wolf © Bongarts/Getty Images | Alex Grimm

„Wir haben nach dem gestrigen Spiel ein sehr intensives, emotionales Gespräch mit Hannes geführt und darin die Situation sehr ausführlich analysiert. Wir sind nach diesem Gespräch gemeinsam zu der Überzeugung gekommen, dass die Gefahr, dass wir die Situation in der bestehenden Konstellation nicht mehr gedreht bekommen, zu groß ist, und wir einen neuen Impuls brauchen, um wieder in die Erfolgsspur zu finden“, sagte Sportvorstand Michael Reschke.

Das Training am Sonntag leiteten Torwarttrainer Marco Langner, Athletiktrainer Matthias Schiffers und Individualtrainer Andreas Schumacher. Der bisherige Co-Trainer Miguel Moreira wird den VfB gemeinsam mit Wolf verlassen.

Kovac lebenslanges Mitglied bei Eintracht Frankfurt

Der Trainer der Fußball-Bundesligamannschaft von Eintracht Frankfurt, Niko Kovac
Der Trainer der Fußball-Bundesligamannschaft von Eintracht Frankfurt, Niko Kovac © dpa | dpa

Trainer Niko Kovac ist eine lebenslange Mitgliedschaft beim Stammverein des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt eingegangen. Der 46-Jährige bekam vom Präsidenten Peter Fischer am Sonntag während der Mitgliederversammlung symbolisch einen Eintracht-Schal überreicht. Die rund 1000 anwesenden Mitglieder spendeten euphorisch Applaus.

"Ich habe mich dafür entschieden, weil es meine erste Trainerstation in der Bundesliga ist. Das ist eine ganz besondere Ehre für mich", sagte Kovac: "Mit dieser lebenslangen Mitgliedschaft möchte ich meine Zugehörigkeit zu Eintracht Frankfurt demonstrieren. Ich werde die Eintracht immer in meinem Herzen tragen."