Dresden. Hamburger gewinnen 3:1 in Dresden, Waldemar Sobota schießt zwei Tore und bereitet eins vor

Erschöpft, aber überaus glücklich gratulierten sich die Profis des FC St. Pauli gegenseitig zu ihrem perfekten Zweitligastart in das Jahr 2018. Der 3:1 (1:0)-Sieg am Donnerstagabend bei Dynamo Dresden war hochverdient und das Resultat einer insgesamt stabilen Defensive und eines Traumtages von Offensivspieler Waldemar Sobota, dem zwei Tore und eine Vorlage gelangen. „Von der ganzen Mannschaft war das ein super Spiel, abgesehen vielleicht von einigen Phasen, in den wir den Dresdnern zu viel Raum gelassen haben“, sagte Sobota bescheiden. „Es ist sehr wichtig, dass wir einen guten Neustart hingelegt haben. Zwei Tore schieße ich auch nicht alle Tage. Gegen Darmstadt 98 müssen wir jetzt am Sonntag nachlegen.“

Auch der neue Trainer war zufrieden, jubelte schon während der Partie ausgelassen über die drei Treffer und am Ende über den Erfolg. „Wir müssen hochzufrieden sein. Es war ein sehr schwieriges Spiel, und wir haben vieles sehr gut gelöst. Es gibt immer Kleinigkeiten auszusetzen“, sagte Markus Kauczinski „Respekt an meine Mannschaft. Der Sieg ist möglicherweise etwas zu hoch ausgefallen, aber das schert uns nicht. “ Für den Coach, der erst seit Dezember im Amt ist, war es der zweite Dreier im dritten Spiel. St. Paulis Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt nun acht Punkte, bis zum Aufstiegs­relegationsrang drei sind es noch sieben Zähler. „Die Tabelle ist jetzt nicht wichtig“, ergänzte Kauczinski, „wir müssen uns weiter verbessern, dann sehen wir, was noch möglich ist.“

St. Pauli war in den ersten zehn Minuten sehr dominant

Das Spiel hatte noch gar nicht richtig Fahrt aufgenommen, als St. Pauli plötzlich in der achten Minute in Führung lag. Einen weiten Flankenball von Rechtsverteidiger Luca Zander nahm der von links in den Strafraum laufende Sobota direkt und schoss flach unten rechts ins Dresdner Tor – Schlussmann Markus Schubert (19) hatte keine Chance. Dieses sehenswerte Tor war für die Dresdner offenbar ein echter Wirkungstreffer, was St. Pauli aber nicht ausnutzte.

Zunächst brachte sich Bernd Nehrig im Mittelfeld mit einem mutigen Alleingang in eine gute Schussposition, Dresdens junger Torwart konnte den Ball gerade noch über die Torauslinie lenken. Bei der direkt folgenden Ecke von Cenk Sahin kam Innenverteidiger Christopher Avevor aus rund sechs Metern zentral vor dem Tor frei zum Kopfball, vor lauter Überraschung vergaß er, den Ball zu einer Seite zu platzieren. So konnte Schubert den Ball fangen. Die logische Folge war, dass Dresden wieder Mut fasste, besser ins Spiel kam und zahlreiche Angriffe vortrug. Richtig gefährlich aber wurde es erst, als Paul Seguin aus 22 Metern mit einer Urgewalt schoss. St. Paulis Torwart Robin Himmelmann lenkte den Ball mit einer Faust über die Latte.

Insgesamt zeigte St. Pauli bei eigenem Ballbesitz einige gute Kombinationen, blieb aber bei einigen, zunächst vielversprechenden Aktionen zu harmlos vor dem Tor, sodass es bis zur Pause bei der knappen Führung blieb.

Dresden drückte stark, aber ohne zwingend zu agieren

In der zweiten Halbzeit konnten es die St. Paulianer durch gutes Stellungsspiel lange vermeiden, dass Dresden zu guten Torchancen kam. Dazu kam, dass die Sachsen mit ihren zahlreichen Ecken nicht viel anfangen konnten. Eiskalt nutzten die St. Paulianer bei einem ihrer wenigen Angriffe einen schweren Abspielfehler des Dresdners Seguin. Bouhaddouz stoppte den Ball und spielte ihn auf rechts Sobota an. Dessen Flachpass vor das Tor nutzte der gerade eingewechselte Richard Neu­decker zum beruhigenden 2:0. St. Paulis Spieler lagen sich danach in den Armen.

Die Krönung des Abends gelang verdientermaßen Sobota, der einen Alleingang überlegt aus zehn Metern zum 3:0 (82.) abschloss. Der Rest war ausgelassene Freude über einen perfekten Einstand ins Jahr 2018, auch wenn das Dresdner Tor zum 3:1-Endstand durch Lucas Rösers Hackenschuss (88.) das Bild noch etwas trübte.