Hamburg.

Rosa Krüger wusste, dass sie zur Heldin werden konnte. 2:1 führten die deutschen Hockeydamen am Sonntagnachmittag im Finale der Hallen-EM in Prag gegen die Niederlande im Penaltyschießen, als sich Mila Muyselaar als vierte Schützin des Erzrivalen den Ball zurechtlegte. Für Deutschland hatte Alisa Vivot vom Düsseldorfer HC, die schon für das 1:1 in der regulären Spielzeit verantwortlich gewesen war, zuvor zum zweiten Mal getroffen, und so war klar, dass Deutschland den Titelverteidiger und Weltmeister besiegen würde, wenn Krüger, Torfrau vom Harvestehuder THC, Muyselaars Versuch abwehren könnte.

„Diese Situation hat mich krass gepusht, ich wollte diesen Penalty unbedingt halten“, sagte die 22-Jährige. Das gelang, und weil Krüger diese Siegermentalität beim gesamten Team ausgemacht hatte, durfte sich der von Junioren-Bundestrainer Akim Bouchouchi zusammengestellte Perspektivkader, in dem neben Krüger aus Hamburg noch Katharina Kirschbaum (Club an der Alster) und Amelie Wortmann (Großflottbeker THGC) standen, über einen verdienten Triumph freuen. Es war bei der 19. Austragung der 15. Titel für Deutschland. „Wir hatten vor dem Turnier als so junges Team nicht mit dem Titel gerechnet, umso schöner ist er jetzt“, sagte Rosa Krüger.

Die Studentin der Sozialökonomie hatte auch am Sonnabend beim 5:4-Halbfinalsieg gegen Weißrussland, zu dem Wortmann das 5:2 beisteuerte, das Tor gehütet. Da die EM als Ausscheidungsduell zwischen ihr und Nathalie Kubalski (Düsseldorf) um den Platz hinter der Kölnerin Julia Ciupka bei der WM in Berlin (7. bis 11. Februar) galt, dürfte sich Krüger in den kommenden Tagen über die WM-Nominierung freuen.