Brasilianer Santos gegenKöln der Einäugige unter den ganz vielen Blinden

Pollersbeck: Weiß jetzt, wie sich ein Tunnel-Gegentor in der Beletage des deutschen Fußballs anfühlt (das 0:2). Und trotzdem: Nach seinem Bundesligadebüt in der vergangenen Woche sollte der U-21-Europameister jede Minute in der Ersten Liga genießen – bald ist Schluss.

Diekmeier: Gab in der Disziplin Griechisch-Römisch sein Bestes und konnte das Gegentor Teroddes zum 0:1 mit seiner Ringereinlage dennoch nicht verhindern.

Mavraj: Sollte es einen teaminternen Geheimwettbewerb gegeben haben, wer ungestraft die meisten Pässe ins Nirwana schlägt, dann hätte der Aushilfskapitän diese Wette haushoch gewonnen. Wahnsinn! Auch in den Kategorien Luftlöcher-Schlagen und Unter-dem-Ball-Durchsegeln eine Bank.

Papadopoulos: Verbesserte sich im Vergleich zur Schulnote „Sechs“ beim 0:1 in Augsburg auf Schulnote „Fünf“ gegen Köln. Dürfte noch lange Alpträume von Osakos Hacken haben.

Santos: Der Einäugige unter den Blinden – auch wenn er beim 0:2 die erneuten Fehler seiner Nebenmänner nicht mehr ausbügeln konnte.

Jung: Der Defensivabräumer lieferte besten Anschauungsunterricht, warum jedes zusätzliche Training mit Ball dringend erforderlich wäre – selbst wenn es mal schneien sollte.

Janjicic (bis 66.): Puh. Die Regionalligaaushilfe aus der Schweiz spielte wie eine Regionalligaaushilfe.

Wood (ab 66.): Wurde als Hoffnungsträger eingewechselt und stellte eindrucksvoll unter Beweis, warum er derzeit ein personifizierter Anti-Hoffnungsträger ist.

Hunt: Hacke, Spitze, eins, zwei, drei klappte ganz famos, in den Kernbereichen des Abstiegskampfes dagegen durchaus mit Nachholbedarf.

Holtby (bis 77.): Stand zuletzt im Oktober am neunten Spieltag beim 0:1 gegen Bayern München auf dem Platz, wurde anschließend aussortiert, musste wochenlang auf die Tribüne und sollte dann beim Abstiegsgipfel in zentraler Position das Spiel machen. Na Halleluja.

Ito (ab 77.): Der kleine Japaner kam, als das Ende längst besiegelt war. Fiel nicht mehr auf.

Kostic: Er tut und macht und macht und tut. Das Toreschießen hat der Serbe allerdings nicht erfunden.

Hahn: Wenn zum Fußballspielen dieses verflixte erfolgreich Auf-das-Tor-Schießen nicht dazugehören würde, hätte sich der Sechs-Millionen-Euro-Stürmer über ganz passable 90 Minuten freuen dürfen.