Oberstdorf.

So ganz konnte Richard Freitag seine sportliche Wiederauferstehung auch mit einigem Abstand nicht begreifen. „Da kriegst du bei der Tournee derart einen auf den Deckel und weißt nicht, ob du wieder fit wirst. Und jetzt sitze ich hier mit Bronze“, sagte der 26-Jährige nach seinem Comeback bei den Skiflug-Weltmeisterschaften in seiner Wahlheimat Oberstdorf.

Als Freitag dann am späten Abend mit der ersten Einzelmedaille seiner Karriere um den Hals im Schneetreiben die Siegerehrung im Kurpark genoss, wurde ihm schließlich bewusst, was er geleistet hatte: Dritter hinter dem überlegenen Weltmeister Daniel Andre Tande aus Norwegen und Polens Vierschanzentournee-Triumphator Kamil Stoch, in einem nervenaufreibenden, nach drei von vier Durchgängen wegen starker Winde abgebrochenen Wettkampf.

Im Mannschaftswettbewerb wurden die Deutschen auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in der Besetzung Andreas Wellinger, Stephan Leyhe, Markus Eisenbichler und Freitag Vierter. Titelverteidiger Norwegen siegte vor Slowenien und Polen. Auf Platz fünf flog Österreich.