Hamburg. St. Paulis Trainer erkennt beim 1:1 im Test gegen Bochum Defizite seines Teams. Starkes Comeback von Sobiech

Die wichtigste Erkenntnis des 1:1 (1:1) im Testspiel am Mittwochabend gegen den VfL Bochum fasste St. Paulis Trainer Markus Kauczinski in einem Satz zusammen. „Wir haben in allen Bereichen noch Luft nach oben“, sagte er nach der Partie vor 2823 Zuschauern im Millerntor-Stadion. „Ich war vor allem mit unserer ersten Halbzeit überhaupt nicht einverstanden. Das lief nicht so, wie wir es uns insbesondere beim Ballbesitz vorgestellt haben. Wir müssen uns steigern.“

Die größte Überraschung hatte es schon vor Beginn des Spiels gegeben. Auf dem Aufstellungsbogen war unter der Rubrik Trainer Olaf Janßen beim FC St. Pauli vermerkt. Ein Comeback des am 6. Dezember beurlaubten Coaches, der inzwischen für Viktoria Köln (Tabellenführer Regionalliga West) arbeitet, gab es dann doch nicht. Noch vor dem Anpfiff wurde der kleine Fauxpas bemerkt und schnell das korrigierte Papier mit dem Namen Markus Kauczinski in der Rubrik Trainer in Umlauf gebracht.

Auf dem Spielfeld war die Startelf des FC St. Pauli nur in der ersten Viertelstunde voll im Bilde und ging verdient in Führung. Dabei schloss Stürmer Sami Allagui einen sehenswerten Angriff über Aziz Bouhaddouz und Waldemar Sobota gekonnt zum 1:0 (12. Minute) ab. Nach der ersten Viertelstunde aber überließen die St. Paulianer dem Gegner mehr und mehr die Initiative. Dies nutzten die Bochumer prompt zum 1:1. Stürmer Johannes Wurtz köpfte zum Ausgleich ein (20.).

Die erfreulichste Erkenntnis des Schlecht-Wetter-Tests war immerhin, dass Abwehrchef Lasse Sobiech nach gut vier Wochen langer Verletzungspause wegen einer Blessur des Sprunggelenks ein erfolgreiches Comeback gab. Dabei hielt er sogar fast 70 Minuten lang durch. „Ich sollte in der Halbzeitpause Bescheid geben, ob es noch geht. Von der Kraft her hatte ich gar keine Probleme, nur im Fuß war das Gefühl noch nicht so angenehm, wie es sein sollte“, sagte der 26-Jährige. „Lasse hat nicht nur gut durchgehalten, er hat auch noch gut gespielt“, lobte Kauczinski seinen besten Innenverteidiger, während er den Auftritt der anderen Abwehrkollegen weniger positiv beurteilte: „Mit dem gesamten Defensiverhalten des Teams war ich nicht zufrieden.“

Bis zum ersten Zweitligapunktspiel des neuen Jahres am 25. Januar (20.30 Uhr) bei Dynamo Dresden bleibt eine Woche Zeit. Zu tun gibt es, das zeigte das 1:1 gegen Bochum, auf jeden Fall genug – in allen Mannschaftsteilen.

FC St. Pauli: Himmelmann – Kalla (46. Flum), Sobiech (69. Ziereis), Park, Buballa (46. Schoppenhauer) – Nehrig (76. Zehir), Dudziak (81. Möller Daehli) – Sahin (76. Litka), Sobota (81. Choi) – Allagui (69. Neudecker), Bouhaddouz (76. Schneider).