Berlin.
Die Schlüsselfigur Mohamed Bin Hammam will die Affäre um die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland offenbar auch nicht aufklären. Warum erhielt der frühere Fifa-Vizepräsident einst mehrere Millionen von einem Konto von Franz Beckenbauer? Und wozu genau benutzte er danach das Geld?
Diese zentralen Fragen ließ Bin Hammam auch bei seinem ersten Interview zu diesem Skandal in der ZDF-„Sportreportage“ offen. Der katarische Unternehmer betonte nur wie schon andere Protagonisten wie Beckenbauer oder Joseph Blatter vor ihm auch: Es seien keine WM-Stimmen gekauft worden. „Ich schwöre zu Gott, es war nicht für die WM“, sagte Bin Hammam.
Wofür aber dann? „Ich weiß es nicht“, behauptete der 68-Jährige zunächst lachend und ergänzte dann: „Nein, natürlich weiß ich es. Aber entschuldigen Sie – das interessiert doch nur Sie, keine anderen.“
Die 6,7 Millionen Euro und ihre Verwendung sind eine der zentralen offenen Fragen in der Affäre um die Vergabe der Weltmeisterschaft im Jahr 2000. Dass mit der Zahlung Stimmen für die WM-Vergabe gekauft wurden, bestreitet Bin Hammam. Die Summe sei erst nach dem Zuschlag an Deutschland auf sein Konto geflossen, argumentiert Ex-Funktionär. „Ich würde gerne wissen, warum Deutschland mich hätte bestechen sollen, für etwas, was sie schon erhalten haben.“ Beckenbauer wies Korruption bei der Bewerbung ebenfalls stets zurück und behauptet, dass man mit der Zahlung nur einen Organisationskosten-Zuschlag des Weltverbandes absichern wollte.
HA