Amateure-Kolumne Skandal beim Wandsbek-Cup – Rugenbergens Palapies hört auf – Teutonia siegt in Lübeck

Palapies’ Rückzug. Nach neuneinhalb Jahren wird sich Ralf Palapies zum Ende der Saison als Trainer des Oberligisten SV Rugenbergen verabschieden. „Palla“ geht aus freien Stücken – aus Überzeugung: „Ich glaube, dass die Mannschaft einen neuen Reiz braucht, genau wie ich. Ziel ist aber, erst mal nichts mit Fußball zu machen und zu schauen, wie das Leben ohne aussieht.“ Schwer vorzustellen für alle, die den quirligen Coach kennen. Weil ein Aufstieg für den Verein nie ein Thema war, wollte Palapies unbedingt einmal den Pokal gewinnen, doch das ging immer in die Hose. SVR-Manager Andreas Lätsch nahm seinen Cheftrainer nach der Verkündung seines Abschieds ordentlich auf die Schippe: „Wenn wir jetzt den Pokal gewinnen, dann haben wir neuneinhalb Jahre etwas falsch gemacht!“

Theis’ Rückzieher. Oberliga-Serienmeister TuS Dassendorf wollte sich die Dienste von Landesliga-Kicker Marco Theis sichern. Die beiden Trainer Peter Martens und Thomas Hoffmann hatten Theis mehrfach beobachtet und auch zum Training eingeladen. Vergangene Woche unterschrieb der 21-Jährige vom TuS Berne seinen Vertrag in Dassendorf, um aber am darauffolgenden Tag per WhatsApp sofort wieder abzusagen. Als Gründe nannte Theis erstens einen zu großen Aufwand und zweitens die Tatsache, dass seine Freunde alle bei dem Club spielen, zu dem er jetzt stattdessen wechselt: zum Rahlstedter SC.

Kiesewetters Fehlwurf. Der Wandsbek-Cup der Alten Herren endete am Sonnabend mit einem Skandal. Was war passiert? Als die Schlusssirene im Finale zwischen dem SC Condor und dem Bramfelder SV beim Stande von 0:0 ertönte, flogen aus Richtung der Bramfelder Zuschauer eine Wurst und ein angelutschter Lolli von der Tribüne. Der Lolli traf den Condor-Spieler Markus Schwoy am Kopf, der sich am Boden wälzte und nicht weiterspielen konnte. Im folgenden Neunmeterschießen wurde Schwoy als sicherer Schütze schmerzlich vermisst, und Condor verlor dadurch am Ende mit 1:2. „Wir können uns diesen Wurf nur mit fehlenden Gehirnzellen erklären“, ärgerten sich einige Spieler der „Raubvögel“. Übeltäter war der nicht für das Turnier nominierte BSV-Spieler Philipp Kiesewetter, der sich noch auf dem Parkett persönlich bei Schwoy und später bei seinen eigenen Mannschaftskameraden für den Ausraster entschuldigte: „Ihr wisst, ich bin ein Quatschkopf, aber das geht gar nicht.“ In den sozialen Medien ging es am Sonntag hoch her und Schwoy klagte noch über einen „Dröhnschädel“ und eine dicke Beule.

Teutonias Triumph. Nur sieben Spieler hatten zu diesem freiwilligen Turnier zugesagt, da musste Trainer Sören Titze selbst das Trikot überstreifen. Das aber wird in die Geschichtsbücher eingehen, denn Oberligist FC Teutonia 05 vertrat den Hamburger Fußball beim Hallenturnier in Lübeck hervorragend: Mit 15:4 Toren zog das Team ins Halbfinale ein, wo Gastgeber VfB Lübeck mit 2:0 besiegt wurde. Beim Stand von 1:0 für 05 rettete Onur Saglam auf allen Vieren per Kopf auf der Torlinie, erntete für die kuriose Szene spontanen Applaus der gesamten Hansehalle. Im Finale gegen Phönix Lübeck musste das Neunmeterschießen entscheiden, wo Teutonia mit 4:1 triumphierte und erstmals den Martin-Redetzki-Cup und 400 Euro Siegprämie nach Hamburg holte. Als Spieler des Turniers wurde Teutonias Danijel Suntic ausgezeichnet.