Ruhpolding/Wengen. Schlussläuferin Laura Dahlmeier nähert sich in Ruhpolding ihrer Bestform. Abfahrts-Weltmeister Feuz triumphiert in Wengen

Zwei spektakuläre Heimsiege versetzten am Wochenende die Wintersport-Zuschauer in euphorische Stimmung. Was in Ruhpolding der deutschen Biathlonstaffel mit Schlussläuferin Laura Dahlmeier gelang, glückte im Schweizer Ski-Mekka Wengen dem Abfahrts-Weltmeister und Lokalmatador Beat Feuz. Ein Überblick über die wichtigsten Sportereignisse auf Schnee und Eis des Wochenendes.

BIATHLON
Zweimal verausgabte sich Deutschlands Biathlonstar Laura Dahlmeier im Kampf um den Sieg so sehr, dass sie im Ziel der Chiemgau-Arena lange auf dem Schnee liegen blieb und nach Luft rang. Am Sonnabend war die Anstrengung der Partenkirchenerin von Erfolg gekrönt, als Schlussläuferin sicherte die 24-Jährige der deutschen Frauen-Staffel den Sieg mit gerade einmal 2,9 Sekunden Vorsprung vor dem überraschend starken Quartett Italiens und dem schwedischen Team (17,2 Sekunden). „Das war ein wichtiges Rennen für uns. Wir haben gezeigt, dass wir ein starkes Team haben und mit uns zu rechnen ist“, sagte Dahlmeier nach dem Triumph im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Pyeongchang im Februar.

Am Sonntag musste sich Laura Dahlmeier im Zielsprint des Massenstarts allerdings knapp geschlagen geben. Die Finnin Kaisa Mäkäräinen war am Ende um gerade einmal 0,8 Sekunden schneller. Bei den Männern waren im Massenstart Simon Schempp und Arnd Peiffer auf Rang sechs und sieben die besten Deutschen.

SKI ALPIN
Beat Feuz hatte die Startnummer eins gewählt und konnte so nach seiner atemberaubenden Fahrt praktisch das gesamte, traditionsreiche Lauberhornrennen in Wengen aus der „Leader’s Box“ verfolgen. Keiner der Konkurrenten unterbot mehr die Zeit von 2:26,50 Minuten, in der der Abfahrtsweltmeister die 4270 Meter lange, mit diversen Schwierigkeiten gespickte Strecke bewältigt hatte. Der Norweger Aksel Lund Svindal kam dem Schweizer Lokalmatadoren mit einem Rückstand von 0,18 Sekunden noch am nächsten. Thomas Dreßen aus Mittenwald vergab in der S-Kurve kurz dem Ziel durch einen kleinen Fehler den möglichen Platz auf dem Podium, erreichte aber den beachtlichen fünften Rang. Beat Feuz aber ließ sich von seinen Landsleuten ausgiebig feiern. Den Slalom am Sonntag entschied einmal mehr der überragende Österreicher Marcel Hirscher für sich.

BOB
Einen deutschen Dreifacherfolg feierten die Zweierbobpiloten auf der einzigen Weltcup-Natureisbahn in St. Moritz. Dabei setzte sich etwas überraschend Nico Walther mit Bremser Christian Poser vor Weltmeister Francesco Friedrich mit Thorsten Margis und Johannes Lochner mit Christopher durch. Im Viererbob siegte am Sonntag Lochner vor Friedrich. „Das war nicht zu erwarten. Wir haben uns zuletzt hier immer schwer getan“, sagte Bundestrainer René Spies.

RODELN
Der Heim-Weltcup in Oberhof war fest in den Händen der deutschen Rodler. Olympiasieger Felix Loch (Berchtesgaden) nahm mit seinem ersten Sieg seit rund einem Monat Schwung für die Winterspiele in Pyeongchang auf. Zum Abschluss gewann zudem die deutsche Teamstaffel vor Lettland und Österreich und rundete damit ein starkes letztes Heimspiel vor Olympia ab. Am Sonnabend hatten die deutschen Frauen Dajana Eitberger, Natalie Geisenberger und Tatjana Hüfner für einen Dreifacherfolg gesorgt. Im Doppelsitzer lagen Toni Eggert/Sascha Benecken vor Tobias Wendl/Tobias Arlt ganz vorn.

SKI NORDISCH
Beim Teamsprint der Kombinierer in Val di Fiemme düpierte Junioren-Weltmeister Vinzenz Geiger im Zielsprint den Favoriten Johannes Rydzek und sicherte sich so zusammen mit Eric Frenzel den Sieg vor Rydzek und seinem Partner Fabian Riessle. „Das hat er cool gemacht“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch zu dieser „Majestätsbeleidigung“ für den deutschen Sportler des Jahres 2017.