Hannover.

Das verpatzte Bundes­liga-Comeback von Nigel de Jong interessierte Niclas Füllkrug nicht. Der Stürmer von Hannover 96 genoss nach dem 3:2 (2:2)-Sieg seinen ersten Dreierpack in der Fußball-Bundesliga, mit dem er dem namhaft verstärkten 1. FSV Mainz den Neustart vermiest hatte. Der in Hannover geborene Fan-Liebling hatte Vize-Weltmeister de Jong mit seinen Toren die Show gestohlen. Vor dem Spiel drehte sich fast alles um den prominenten Niederländer, danach fast alles um Füllkrug, der sinnbildlich für Hannover 96 steht. Der 24 Jahre alte Angreifer ist mit inzwischen acht Toren in der Bundesliga angekommen – genau wie das gesamte Aufsteiger-Team.

Einen seiner drei Treffer hatte Füllkrug dem Mann zu verdanken, auf den zunächst alle Blicke gerichtet waren: Nigel de Jong, der bei seinem Bundesliga-Comeback nach mehr als neun Jahren keine allzu glückliche Figur abgab. Der frühere HSV-Profi hatte seine auffälligste Szene vor dem Elfmetertor von Füllkrug, als er Felix Klaus im Strafraum foulte. „Unglückliche Situation und berechtigter Elfmeter“, kommentierte Mainz-Trainer Sandro Schwarz. Der Coach war ansonsten ebenso wie Manager Rouven Schröder bemüht, die positiven Ansätze hervorzuheben. „Er hat Erfahrung reingebracht, er hat Räume zugelaufen und war immer anspielbar“, lobte der Mainzer Coach den 33-Jährigen. „Ich finde, dass es nach den wenigen Tagen ein guter Auftritt war.“

Überschattet wurde die Partie in Hannover von Rassismus-Vorwürfen der Mainzer Profis Anthony Ujah und Leon Balogun. „Anthony und ich sind beim Warmmachen vorm Hannover-96-Fan-Block unter anderem mit Affenlauten rassistisch beleidigt worden“, schrieb Balogun in den sozialen Netzwerken: „Ich bin erschrocken darüber, dass so ein Verhalten 2018 in der Bundesliga, in der jeden Tag Spieler unterschiedlicher Herkunft, Hautfarben und Religionen gemeinsam für ihre Fans kämpfen, überhaupt noch existiert.“