Hamburg. Dem 22:0-Rekordsieg gegen Braunschweig folgt ein 9:1 im Spitzenspiel gegen den Lokalrivalen HTHC.

Im Überschwang der Gefühle ließ sich Jens George am Sonntagnachmittag zu einer gewagten Prognose hinreißen. „Ich glaube, dass wir den HTHC in dieser Saison noch einmal wiedersehen werden. Und dann wird es viel enger“, sagte der Cheftrainer der Bundesligadamen des Clubs an der Alster. Mit 9:1 hatte sein Team den Lokalrivalen da gerade deklassiert und der Auswahl von Tomek Laskowski damit eine empfindliche erste Niederlage in dieser Hallenhockeysaison zugefügt.

Ein Wiedersehen wäre nur möglich, sollten beide Hamburger Vertreter, die nach dem 7:5-Sieg des HTHC gegen Titelverteidiger Uhlenhorster HC am Sonnabend endgültig als Viertelfinalteilnehmer feststanden, am 4. Februar in Stuttgart das Finale um die deutsche Hallenmeisterschaft bestreiten. Nach den Eindrücken dieses Wochenendes wäre das im Falle Alsters keine Überraschung. Die Nordmeisterschaft ist Georges Team bei 21 Toren Vorsprung auf den HTHC nur noch zu nehmen, sollte es zum Abschluss am Dienstag (20.30 Uhr) beim UHC nicht gewinnen und der HTHC am Sonntag (14 Uhr) den Großflottbeker THGC schlagen.

George: "Wir waren sehr aggressiv"

HTHC-Chefcoach Laskowski muss dagegen seinen Damen in der Analyse der Derbyklatsche die Sichtweise einimpfen, die er nach den einseitigen 60 Spielminuten gewonnen hatte: „Lieber jetzt so eine Niederlage als im Viertelfinale. Alster hat es heute hervorragend gemacht, unsere Leistung war unerklärlich. Aber es gibt solche Tage, ich werde das nicht überdramatisieren“, sagte er.

George konnte sich tatsächlich über eine fast perfekte Mannschaftsleistung freuen. „Wir waren sehr aggressiv, haben dem HTHC keinen Raum gegeben und hatten eine starke Eckenquote von 50 Prozent, was auf diesem Niveau sehr wichtig ist“, sagte er. Schon am Sonnabend hatte sein Team gegen den hilf­losen Tabellenletzten Eintracht Braunschweig beim 22:0-Rekordsieg überzeugt. Anschließend hatte Braunschweigs Trainer Carsten Alisch für das Zitat des Jahres gesorgt, als er bekundete: „Positiv war, dass wir uns nicht haben hängen lassen.“

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Tatsächlich gelang der Eintracht am Sonntag beim 3:3 gegen Großflottbek der erste Punktgewinn, sodass am letzten Spieltag im Heimspiel gegen den Klipper THC, der 0:8 gegen den UHC und 2:7 gegen Großflottbek unterlag und mit drei Zählern Vorletzter bleibt, mit einem Sieg noch der Klassenerhalt möglich wäre.

Bei den Herren, die wegen der EM (siehe Text links) ein abgespecktes Programm absolvierten, steht Klipper nach einer 4:7-Schlappe gegen die TG Heimfeld als Absteiger so gut wie fest.