Innsbruck.

Der Traum vom großen Triumph begleitete Richard Freitag auch am Ruhetag der Vierschanzentournee. Bei Massagen und einer kleinen Spritztour auf Eis sammelte der Zweite der Gesamtwertung noch einmal Kraft für die wohl wichtigsten Tage seiner bisherigen Skisprungkarriere. „Es wird schwer, aber auch Kamil ist schlagbar“, sagte der 26-Jährige.

Gut sechs Meter muss Freitag auf Titelverteidiger Kamil Stoch aufholen, um als erster Deutscher seit 16 Jahren (Sven Hannawald) das legendäre Wintersport-Highlight zu gewinnen. Schwierig, aber nicht unmöglich. Vor der zweiten Tourneehälfte stellte Freitag seine Ski zunächst in die Ecke. Am Vormittag gab er mit seinem Teamkollegen bei einem Fahrsicherheitstraining auf der gefrorenen Bodenalm bei Seefeld auf glattem Untergrund Gas – und wurde Zweiter. Den Platz hat er offenbar derzeit abonniert. Am Nachmittag gönnte sich die deutsche Mannschaft im Teamhotel in Seefeld eine Auszeit

Ernst wird es wieder am heutigen Mittwoch, wenn in Freitags „Wohnzimmer“ Innsbruck die Qualifikation für das Bergiselspringen (14 Uhr/ZDF und Eurosport) ansteht. Vor drei Jahren hatte er dort seinen größten Sieg gefeiert. Doch nach zwei zweiten Plätzen hinter dem bislang überragenden Stoch in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen droht dem Sachsen nun ein ähnliches Schicksal wie Severin Freund vor zwei Jahren. Freund war bei allen vier Stationen auf dem Podest gelandet – und doch vom Slowenen Peter Prevc geschlagen worden.