Hamburg. Die HSV-Weitspringerin bereitet sich auf die Titelkämpfe im August in Berlin vor

Die ersten Schritte in Richtung Leichtathletik-EM im August in Berlin hat Nadja Käther schon vor vielen Wochen in der Karibik getan. Gut zwei Monate verbrachte die HSV-Weitspringerin im Spätsommer auf Guadeloupe. Den dreieinhalb Wochen Urlaub zu Beginn folgte der Besuch einer französischen Sprachschule. Nebenbei absolvierte die 29-Jährige Dauer- und Intervallläufe, um ihren Körper auf den bevorstehenden Saisonaufbau in Hamburg vorzubereiten.

Drei Monate später ist die Sonnenbräune der Athletin des Hamburger SV verschwunden. Die Motivation, sich für die Europameisterschaft zu qualifizieren, ist geblieben. „Ich muss mir immer wieder anhören, dass ich die Spikes doch lieber an den Nagel hängen soll“, erzählt die zweimalige EM-Starterin, Hallen-WM- und -EM-Teilnehmerin, deren Bestleistung von 6,66 Metern im Freien aus dem Jahr 2010 stammt. Aber derartige Bemerkungen sind für sie eher ein Ansporn, doch weiterzumachen. „Mein Herz schlägt noch sehr für die Leichtathletik. Ich habe Vertrauen in meinen Körper, und ich denke, dass ich noch nicht mein Maximum an Weite erreicht habe.“

Im abgelaufenen Jahr indes hat genau dieser Körper mal wieder gestreikt. Wegen einer Fußverletzung musste Nadja Käther auf die Sommersaison verzichten. Dabei hatte 2017 doch so verheißungsvoll begonnen mit dem Hamburger Hallenrekord im 60-Meter-Sprint. Doch die Geschwindigkeit konnte Käther danach nicht in Weiten umsetzen. „Es lag an der Absprungvorbereitung. Und das haben mein Trainer Uwe Florczak und ich nicht in den Griff bekommen.“ Das soll nun mit Beginn der Hallensaison nicht wieder passieren. Und das darf es auch nicht, wenn sie eine reelle Chance auf eines der drei deutschen EM-Tickets haben will. „Die nationale Konkurrenz ist groß. Ich denke, man muss 6,70 Meter springen.“

Wie es nach der Saison weitergeht, muss sich zeigen. Der Besuch der Sprachschule auf Guadeloupe diente Käther der Vorbereitung für ihre berufliche Zukunft als Lehrerin. „Es war gut, wieder Zugang zu der Sprache zu finden“, sagt sie.