Hamburg. Bereits am Neujahrstag fliegt die Mannschaft ins Trainingslager ins spanische Jerez de la Frontera. 28 Profis sind bei dem Trip dabei.

Wenn man den Hotelchefs des Barceló Montecastillo Golf Resorts Glauben schenkt, dann dürfen sich die HSV-Profis auf ein paar schöne Tage zum Jahresanfang in Andalusien freuen. Die Anlage sei eine „Oase der Ruhe und Exklusivität in unmittelbarer Nähe des schönen Jerez“, heißt es ganz bescheiden auf der Hotel-Homepage.

Doch wo Traumurlaub draufsteht, ist Trainingslager drin. Denn bereits am Neujahrstag ist die wahrscheinlich kürzeste Winterpause aller Zeiten für den HSV beendet. Um 15.15 Uhr fliegen Mannschaft und Tross mit der Chartermaschine X38902 von Hamburg-Fuhlsbüttel nach Jerez. Acht Tage lang will Trainer Markus Gisdol sein Team in Südspanien auf die Rückrunde vorbereiten, in der die Hamburger den üblichen Wahnsinn schaffen wollen: wieder einmal den Abstieg verhindern.

Bisher in die Wüste oder nach Belek

Nachdem es den HSV in den vergangenen fünf Jahren immer in die Wüste (Dubai und Abu Dhabi) oder ins türkische Belek zog, geht es nun also erstmals seit 2012 wieder nach Andalusien. Dort sollen auch zwei Tests stattfinden: Am 4. Januar (17.30 Uhr) trifft der HSV direkt an der Grenze zu Gibraltar auf den FC Málaga, drei Tage später (17 Uhr) kommt es erneut im Estadio Municipal de La Línea de la Concepción zum Duell mit dem SC Freiburg. Kurios: Das Testspielstadion ist 117 Kilometer vom Quartier entfernt und liegt damit näher an Marokko als an Jerez.

Neben Freiburg und dem HSV zieht es auch noch Dortmund, Wolfsburg (beide Marbella), Frankfurt (Alicante), Schalke (Benidorm), Bremen (Algorfa), Stuttgart (La Manga) und Augsburg (Teneriffa) nach Spanien. Weil die Pause durch die WM in diesem Jahr besonders kurz ist, verzichten acht Bundesligaclubs (Leverkusen, Hertha, Mainz, Hoffenheim, Hannover, Leipzig, Mönchengladbach und Köln) sogar auf einen kräftezehrenden Trip in die Sonne.

Im winterlichen Hamburg zu bleiben kam für den HSV allerdings nicht infrage. Genau so wenig wie stumpfes Konditionsbolzen im sonnigen Andalusien. „Aufgrund der kurzen Winterpause und der individuellen Trainingspläne haben unsere Spieler wenig Substanz im konditionellen Bereich verloren“, sagt Co-Trainer Frank Fröhling. „Wir werden im Trainingslager zwar auch im athletischen Bereich arbeiten, allerdings einen Schwerpunkt auf fußballerische und taktische Dinge legen. In der Regel werden wir zweimal auf dem Platz und einmal athletisch trainieren.“

28 Profis mit dabei

Insgesamt 28 Profis werden die Reise gen Süden antreten. Darunter auch der Rekonvaleszent Bjarne Thoelke (Teilriss der Syndesmose), der sein Rehatraining in Spanien fortsetzen wird. Lediglich Nicolai Müller (Kreuzbandriss) will in Hamburg bleiben.

Erstmals bei den Profis dabei sein wird der 18 Jahre alte Patric Pfeiffer, der seinen auslaufenden Jugendfördervertrag gerade erst in einen Profivertrag (bis 2021) umgewandelt hat. Spätestens im Sommer will Gisdol den früheren Bramfelder zum vierten Innenverteidiger aufbauen – und ihn nun eine Woche lang genau unter die Lupe nehmen.

Patric Pfeiffer soll an den Profikader geführt werden

Jünger als Pfeiffer ist nur Fiete Arp, für den der Trip eine Besonderheit bereithält: Der Youngster, dessen Marktwert vom Fachportal transfermarkt.de gerade mit 7,5 Millionen Euro neu bewertet wurde, feiert am 6. Januar seinen 18. Geburtstag. Endlich volljährig.

Allzu groß dürfte die Feier im Land des Sherrys allerdings nicht ausfallen. Nur fünf Tage nach der Rückkehr aus Jerez steht der Rückrundenauftakt auf dem Programm. Erster Gegner am 13. Januar ist der FC Augsburg, der sich nach der Startniederlage gegen den HSV offenbar viel vorgenommen hat: Trainingsauftakt der Augsburger Frühstarter war – gestern.