Bremen. Fünf Verletzte bei Schlägerei in Bremen – Polizei verhinderte Hooligantreffen

Bei einer Schlägerei zwischen gewaltbereiten Bremer Ultras und Gästen einer Kneipe sind am Sonnabend in der Hansestadt mindestens fünf Menschen verletzt worden. In dem Lokal am Steintor wurden nach dem späten und für Werder bitteren 2:2-Unentschieden in der Bundesligapartie gegen Mainz 05 die Scheiben eingeworfen. Teile des Inventars wurden nach Polizeiangaben vom Sonntag möglicherweise als Waffen benutzt. Mehrere Menschen seien in Gewahrsam genommen worden. Wie schwer die Verletzungen der Betroffenen waren, war zunächst unklar. Schon vor dem Fußballspiel hatte die Polizei am Sonnabend- nachmittag eine Massenschlägerei verhindern können.

„Die gewaltbereiten Fans schlugen Scheiben ein, es flogen Tische und Stühle“, sagte ein Polizeisprecher. Ob es sich bei den Verletzten um Gäste oder um Ultras handelte, war auch am Sonntag zunächst weiter unklar.

Verschiedene Medien berichteten, dass es sich bei den Kneipengästen um Personen aus der Neonazi- und Hooligan-Szene gehandelt haben soll. Die Polizei konnte das zunächst nicht bestätigen. „Man kann durchaus sagen, dass die Werder-Fans dachten, sie hätten Leute aus diesen Lagern erkannt“, sagte der Polizeisprecher. Ob es sich aber auch wirklich um Leute aus dieser Szene gehandelt habe, müssten die Ermittlungen erst ergeben. Sicher sagen konnte die Polizei nur, dass es sich bei den Gästen in der Kneipe nicht um Mainzer Fans handelte. Diese waren bereits unter Polizeibegleitung abgereist.

Der Busfahrer alarmierte die Polizei rechtzeitig

Bereits vor der Bundesligapartie zwischen Werder Bremen und Mainz 05 wollten sich zwei Ultragruppen am Bremer Stadtrand für eine Schlägerei treffen. 37 Mainzer waren dazu mit einem Reisebus auf dem Weg nach Bremen. Um keinen Verdacht zu erregen, meldeten sie beim Busunternehmer einen Junggesellenabschied an und sicherten schriftlich zu, mit Fußball nichts zu tun zu haben, wie die Polizei mitteilte. Als sie an einer Raststätte ihre zivile Kleidung in „sportlich robuste“ tauschten, kamen dem Busfahrer Bedenken, er alarmierte die Polizei. Diese leitete den Bus in Niedersachsen in ein Industriegebiet um.

Zeitgleich wurden Bremer Polizisten im Industriegebiet Brinkum-Stuhr auf einen Auto-Corso mit bekannten Ultras aus der Bremer Szene aufmerksam. Beide Gruppen wurden überprüft, dabei habe sich der Verdacht auf eine vereinbarte Schlägerei bestätigt. Die Mainzer Ultras mussten nach der Überprüfung ihre Heimreise antreten. Die Gruppe aus Bremen blieb bis zum Spiel-ende in Polizeigewahrsam.

Sportlich geht es für Werder am Mittwoch (18.30 Uhr) weiter, wenn der SC Freiburg zum Achtelfinale im DFB-Pokal im Weserstadion antritt. Danach soll über die Zukunft von Bremens Probe-Trainer Florian Kohfeldt entschieden werden. Die Tendenz ist klar: Kohfeldt bleibt.