Biathletin Dahlmeier gewinnt ihr erstes Saisonrennen, Skiläufer Luitz erleidet Kreuzbandriss

Skispringen: Richard Freitag schrie mit weit aufgerissenem Mund seine Freude heraus, dann sprang er Kumpel Andreas Wellinger in die Arme: Nach einem triumphalen Sieg bei der Generalprobe in Engelberg ist der Sachse endgültig in die Rolle des Topfavoriten für die Vierschanzentournee geschlüpft. Als erster Deutscher seit Martin Schmitt im Winter 2000/2001 reist Freitag als Gesamtweltcup-Führender zum Auftakt in seiner Wahlheimat Oberstdorf am 30. Dezember. „Einfach unglaublich. Das hier vor Weihnachten mit den tollen Kollegen genießen zu können, macht Laune“, sagte der 26-Jährige: „Jetzt heißt es, vor der Tournee den Rhythmus zu behalten. Und dann hoffe ich, dass da die Post abgeht.“ 24 Stunden zuvor hatte Freitag im ersten Springen den Tagessieg noch knapp verpasst, war dann am Sonntag aber eine Klasse für sich. Mit Traumsprüngen auf 137,5 und 135,0 m deklassierte er Polens Tournee-Titelverteidiger Kamil Stoch um 11,6 Punkte sowie Doppelweltmeister Stefan Kraft aus Österreich um 11,7 Zähler.


Ski alpin: Erst Felix Neureuther, nun Stefan Luitz: Innerhalb von zwei Tagen sind den deutschen Ski-Rennläufern gleich zwei der größten Medaillenhoffnungen für die Olympischen Spiele abhanden gekommen. Keine 48 Stunden nach dem Jubel über den historischen Weltcupsieg von Josef Ferstl im Super-G von Gröden machte sich der große Frust bei der deutschen Mannschaft breit. Luitz erlitt beim Riesenslalom in Alta Badia einen Kreuzbandriss im linken Knie und wird damit ebenso wie der am vergangenen Freitag operierte Neureuther in Pyeongchang nicht starten können.


Biathlon: Völlig erschöpft, aber mit bester Laune trat Laura Dahlmeier am Sonntag die Reise nach Baden-Baden zur Wahl „Sportler des Jahres“ an – kurz zuvor hatte die siebenmalige Weltmeisterin ihr erfolgreiches Weltcupwochenende im französischen Annecy mit einem Podestplatz abgerundet. Die Partenkirchenerin landete im Massenstart beim ersten Weltcupsieg der Lokalmatadorin Justine Braisaz auf Rang drei. Zweite wurde die Weißrussin Iryna Krijuko. Am Vortag hatte Dahlmeier in der Verfolgung ihren ersten Sieg des Olympia-Winters gefeiert, im Sprint hatte sie den zweiten Platz geholt. „Drei, zwei, eins -- top!“, lautete daher das freudige Fazit der 24-Jährigen. Nach dem schwierigen Saisonstart ist Dahlmeier schon fast wieder ganz die Alte. Am Sonntag hatte indes bis zum letzten Schießen noch alles nach einem deutschen Doppelsieg ausgesehen. Die bis dahin führende Denise Herrmann leistete sich beim ersten Massenstart ihrer Biathlon-Karriere aber drei Strafrunden und wurde letztlich nur Zwölfte. Dahlmeier verschoss einmal. Für den gelungenen Abschluss eines erfolgreichen Weltcups sorgte bei den Männern Erik Lesser mit seinem dritten Platz im Massenstart.