Bundesliga-Kolumne Bayern Herbstmeister – Werders Bartels schwer verletzt

Kölner Albtraum: Trotz einer 3:0-Führung hat der 1. FC Köln im ersten Ligaspiel nach der Entlassung von Peter Stöger den erlösenden ersten Saisonsieg vergeben. Bei zunächst heftigem Schneefall trafen erst Klünter (8.), Guirassy (16., Foulelfmeter) und Stanko (29., Eigentor) für Köln. Vor dem Strafstoß zum 2:0 fand Schiedsrichter Robert Kampka den Elfmeterpunkt nicht unter dem Schnee – er schritt wie bei einem Jugendspiel die elf Meter ab. Nils Petersen (39./90., Foulelfmeter/90.+5, Handelfmeter) und Jannik Haberer (65.) waren für die Breisgauer erfolgreich. Kurios: Auf den ersten Aufstellungszetteln, die der FC vor dem Spiel verteilte, war noch Stöger als Trainer aufgeführt.

96 im Aufschwung: Hannover 96 sorgt weiter für Furore. Der Aufsteiger gewann am Sonntag gegen 1899 Hoffenheim mit 2:0 (0:0) und vermasselte dem Gast den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Die heimstarken Hannoveraner feierten dank der Treffer von Niclas Füllkrug (59.) und Martin Harnik (85.) und liegen nur einen Punkt hinter den sechstplatzierten Hoffenheimern.

Kalou rettet Hertha: Der FC Augsburg bleibt nach einem 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC auf Tuchfühlung zu den internationalen Rängen. Für die Hauptstädter war der Punktgewinn wichtig, um der Abstiegszone nicht bedrohlich nahezukommen. Caiuby (74.) traf mit einem Rechtsschuss, den jedoch Herthas Salomon Kalou (90.+1) mit dem Ausgleich beantwortete.

Schmerzhafter Sieg: Der Jubel der Werder-Profis verebbte schnell, schon auf der Busrückfahrt nach Bremen war den Hanseaten ein Gruß an den schwer verletzten Fin Bartels wichtiger als der 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund. Torjäger Max Kruse hielt das Trikot des 30-Jährigen, der nach einem Riss der linken Achillessehne wohl bis zum Saisonende ausfallen wird, mit aufmunternder Geste vor die Kamera. Dortmunds Verteidiger Sokratis hatte Bartels unabsichtlich in die Ferse getreten.

Kuss-Attacke: Mainz-Coach Sandro Schwarz musste in Leipzig wegen Meckerns auf die Tribüne (74.). Dort nahm er neben einer ihm unbekannten Frau Platz. „Da muss ich mich entschuldigen, denn ich habe sie beim 2:2 aus Versehen auf die Stirn geküsst. Es tut mir leid, aber es gibt Schlimmeres, glaube ich“, sagte Schwarz. Auch Leverkusens Heiko Herrlich wurde beim 2:0 in Stuttgart auf die Tribüne geschickt, weil er eine Flasche heftig auf den Boden geschleudert hatte. Von einer Kuss-Attacke Herrlichs aber ist nichts bekannt.

Wieder Herbstmeister: Im Oktober hatte Bayern München fünf Punkte Rückstand auf Platz eins. Nach dem 1:0-Sieg in Frankfurt steht der Titelverteidiger als Herbstmeister fest – mit acht Punkten Vorsprung. „Deswegen schießen wir jetzt keine Raketen ab“, sagte Trainer Jupp Heynckes. Ein Lob holt sich Bayern-Keeper Tom Starke ab: „Er sieht aus wie 50 und ist fit wie mit 28“, urteilte Kollege Javi Martinez.

Erste Entlassung: Torsten Frings ist bei seiner ersten Station als Cheftrainer gescheitert und beim SV Darmstadt 98 nach dem 0:1 in Aue beurlaubt worden. Der Vize-Weltmeister von 2002 musste nach dem Absturz des Bundesliga-Absteigers in der Zweiten Liga trotz eines Vertrags bis 2020 gehen.