Hamburg. Der HSV ist zu Hause sehr erfolgreich, Wolfsburg erwartet „kein schönes Spiel“

„Es wird kein schönes Spiel“, erwartet Martin Schmidt. Dem Trainer des VfL Wolfsburg geht es mit Blick auf die Bundesligapartie beim HSV am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky und Liveticker bei abendblatt.de) wie vielen seiner Kollegen, bevor sie im Volksparkstadion antreten müssen. Gemischte Gefühle, denn der HSV unter Markus Gisdol ist daheim zu einer ekligen Kaputtmachertruppe geworden. Früh drauf, Powerpressing, Fehler erzwingen, keinen Rhythmus aufkommen lassen. „Wir wollen ein gutes Spiel abliefern“, kündigt der HSV-Coach an. Alles also eine Frage der Sichtweise.

Unstrittig ist, dass der HSV auf eigenem Platz sehr erfolgreich ist. In den vergangenen zwölf Monaten gab es elf Heimsiege, drei Unentschieden und vier Niederlagen – drei davon zum Teil unglückliche gegen die Schwergewichte Leipzig, Dortmund und Bayern. „Wir haben mit Ausnahme des Versagens gegen Darmstadt wirklich immer gute Ergebnisse erzielt“, sagte Vorstandschef Heribert Bruchhagen.

18 Punkte, so lautete sein schon vor Monaten geäußerter Wunsch bis Ende der Hinserie. Bei jetzt 14 Zählern ist das möglich, wenn die Heimstärke erhalten bleibt. Nach den spielstarken Wolfsburgern kommt am Dienstag (20.30 Uhr) mit Eintracht Frankfurt die noch vor Bayern derzeit auswärtsstärkste Mannschaft der Liga. „Ich denke nur an das nächste Spiel“, wimmelte Gisdol alle Gedanken an den Heimspiel-Doppelpack ab. 23 Profis konnte der Coach beim Geheimtraining hinter den verschlossenen Stadiontüren am Donnerstag versammeln – in den Jahresschlussspurt geht es also fast mit voller Kapelle. „Das zeigt, dass die Mannschaft in guter Verfassung ist, und dass wir die Möglichkeit haben, auf der einen oder anderen Position durchzuwechseln.“

Das könnte insbesondere Angreifer Bobby Wood treffen, mit dessen Leistung Gisdol zuletzt jedoch „nicht unzufrieden“ war. Wirbelwind Tatsuya Ito könnte in einem Heimspiel als Unruhestifter aber ebenso eine Alternative sein wie Luca Waldschmidt. „Er hat die letzten Wochen richtig gut trainiert“, erklärte Gisdol: „Zuletzt ist er gegen Freiburg kränklich ausgefallen, wird aber wieder zum Kader stoßen und befindet sich insgesamt auf einem guten Weg.“

Waldschmidt und Wolfsburg – da war doch was! Der Siegtreffer zum 2:1 und damit dem Klassenerhalt am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit ist unvergessen. „Das hilft uns aber in dieser Saison nicht viel“, warnt Gisdol, „Wolfsburg hat sich sehr stabilisiert.“