Hamburg.

Ob es tatsächlich sein letzter Kampf war? „In diesem Jahr auf jeden Fall. Schauen wir mal!“, rief Dima Weimer seinen Fans in der Sporthalle Wandsbek zu, nachdem er in der Nacht zu Sonntag den Griechen Mihalis Samlidis über fünfmal drei Minuten durch den Ring gescheucht hatte. Dass der Applaus, den Hamburgs Kickboxlegende für diese Aussage bekam, spärlich ausfiel, hatte zwei Gründe. Zum einen hatte sich sein Fanblock angesichts der weit nach Mitternacht fortgeschrittenen Zeit schon deutlich geleert. Zum anderen jedoch bewies der Auftritt des 32-Jährigen auf der Kampfsportgala „Kickmas 2017“, dass der fünffache Weltmeister gut daran täte, sich in Zukunft auf seinen Hauptberuf als Beamter im Einstellungsdienst der Polizeiakademie und seine im Sommer geborene Tochter zu konzentrieren.

Zwar war er dem indisponierten Griechen klar überlegen. Wer jedoch sah, wie im zweiten Hauptkampf des Abends der Winterhuder Marcel Tratnik eine Ringschlacht um die vakante WM im Superweltergewicht gegen den Wilhelmsburger Deniz Toprak gewann, der musste feststellen, dass Weimer auf Weltklasseniveau nicht mehr mithalten kann. Das indes dürfte niemanden überraschen. Nach überstandener Krebserkrankung hatte der sympathische und in der Kampfsportszene hochgeschätzte Athlet einen Ausflug ins Profiboxen gewagt, den er im Oktober dieses Jahres beendet hatte, um sich von seinen treuen Fans in der Sportart zu verabschieden, die ihn groß gemacht hatte. Auch wenn er sich offenhält, „für ein richtig großes Angebot noch einmal zu kämpfen“, sollte er es bei diesem Abschied nun auch belassen – Fans, Familie und der Gesundheit zuliebe.