Hamburg. HSV darf nach 31:25-Erfolg über Springe an den Aufstieg in die 2. Bundesliga denken

Die HSV-Handballer haben in der 3. Liga Nord Verfolger HF Springe in souveräner Manier distanziert. Der Spitzenreiter trotzte in der Nachholpartie allen Grippeviren und Verletzungen, besiegte die Handballfreude aus Niedersachsen in der Sporthalle Hamburg mit 31:25 (17:12). Das Team von Trainer Torsten Jansen zeigte nach dem 27:27 bei der SG Flensburg-Handewitt II die erhoffte Reaktion. Und Nachwuchs-Spielmacher Leif Tissier (17) bewies, dass er nicht nur handballerisch ein Wunderknabe ist – wie nach einer Wunderheilung stand er mit seinem in Flensburg erlittenen Außenbandriss im Knöchel in der Startformation. Der Wirbelwind erzielte vier Tore. „Der Junge ist eine Sensation“, sagte HSV-Vizepräsident Martin Schwalb. „Aber damit das allen klar ist: Hier wird niemand unter Druck gesetzt. Er allein und die Ärzte haben entschieden, dass er spielt.“

Kapitän und Toptorjäger Lukas Ossenkopp hatte die Woche über mit einem grippalen Infekt im Bett gelegen, war aber auf den Punkt fit und erhöhte sein Konto um acht weitere Treffer auf 73. Der andere Unterschiedsspieler war Keeper Justin Rundt. Für den 23-Jährigen wurden 14 Paraden notiert, gefühlt waren es aber mehr. Er erhielt immer wieder Szenenapplaus von den 3017 Zuschauern. „Das war gigantisch, das beflügelt einen!“, sagte Rundt.

Vor der Saisonrekordkulisse ging der HSV von Beginn an konzentriert zu Werke und lag die ganze Partie über in Führung. „Der Sieg fiel deutlicher aus, als es der Spielverlauf hergibt. Bei 25:22 hat man unser Zittern gespürt. Aber gemessen an dem Druck, den wir hatten, war das war eine sehr gute Saisonleistung“, sagte Schwalb gewohnt überkritisch. Immerhin ist Springe gespickt mit Zweitligaspielern und einem Weltmeister, Kreisläufer Sebastian Preiß (36). Aber auch der Abwehrspezialist konnte den HSV nicht stoppen, der auf seinem Aufstiegskurs im Soll liegt. Die nächste Partie ist das Weihnachtsspiel am 26. Dezember in der Barclaycard-Arena gegen Fredenbeck. „Das wird ein großes Ding“, glaubt Rundt. „Bis dahin lege ich aber meinen Knöchel noch ein bisschen hoch“, sagte Teufelskerl Tissier.