Moskau. Deutschland ist gesetzt, Spanien und England sind mögliche Gegner. Iraner achten bei der Zeremonie auch auf die Moderatorin.

Im Kremlpalast im Herzen Moskaus werden am heutigen Freitagnachmittag (16 Uhr MEZ/ZDF live) die acht Vorrundengruppen für die Fußball-WM 2018 in Russland (14. Juni bis 15. Juli) ausgelost. Die Gruppeneinteilung erfolgt nach dem bisherigen Zeitplan von 16.25 Uhr bis 17.10 Uhr. Moderiert wird die Show, zu der auch Staatschef Wladimir Putin erwartet wird, von der bekannten russischen Sportjournalistin Maria Komandnaja (35) und Englands ehemaligem Stürmerstar Gary Lineker (57).

Die wichtigsten Regeln für die WM-Auslosung: Russland ist als Kopf der Gruppe A gesetzt. Die weiteren sieben Teams in Topf 1, darunter Weltmeister Deutschland, werden nacheinander auf die Positionen B1 bis H1 gelost. Alle anderen 24 WM-Teams können in den Gruppen A bis H auf die Positionen 2, 3 oder 4 gelost werden. In jeder Gruppe spielt mindestens eins der 14 Teams aus Europa. In keine Gruppe dürfen mehr als zwei europäische Mannschaften gelost werden. Vorrundenduelle von zwei Mannschaften aller anderen vier Konföderationen sind ausgeschlossen.

Weltmeister-Repräsentanten als Losfeen

Gelost werden nach Topf 1 die Teams aus den Töpfen 2, dann 3 und zuletzt 4. Maßgeblich für die Einteilung in die Töpfe war die Weltranglistenposition der Teams in der Oktober-Ausgabe des Rankings des Fußballweltverbandes Fifa. Russland, das keine WM-Qualifikationsspiele absolvieren musste, wird als statistisch schlechteste der 32 Mannschaften auf Rang 65 notiert.

Lospate Carles Puyol beim Probedurchlauf der WM-Auslosung im Kremlpalast
Lospate Carles Puyol beim Probedurchlauf der WM-Auslosung im Kremlpalast © dpa

Diego Maradona (Argentinien), Laurent Blanc (Frankreich), Gordon Banks (England), Cafu (Brasilien), Fabio Cannavaro (Italien), Diego Forlan (Uruguay) und Carles Puyol (Spanien), die alle einen Weltmeister repräsentieren, losen die Gruppen aus. Hinzu kommt der deutsche WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose, der den Weltpokal in den Saal trägt. Der 91 Jahre alte ehemalige sowjetische Nationalspieler Nikita Simonjan vertritt Russland.


Iranische Fans achten auch aufs Kleid

Für iranische Fußballfans ist neben den Gruppengegnern ihres Teams eine andere Frage von großer Bedeutung: Was für ein Kleid wird die Moderatorin tragen? Wegen der strengen islamischen Vorschriften wird das Programm beim iranischen Staatssender IRIB unterbrochen, sobald Bilder von leicht bekleideten Frauen gezeigt werden. Aus Sorge, die Auslosung nicht komplett sehen zu können, haben viele iranische Fans Maria Komandnaja in den sozialen Medien gebeten, sich nicht zu sexy anzuziehen.

„Bitte hilf uns mit der Wahl deiner Garderobe, damit auch wir die ganze Zeremonie sehen können“, schrieb ein persischer Fan auf Instagram. Komandnaja kündigte eine „dezente Garderobe“ an – diese bestimmt aber die Fifa und nicht die Moderatorin. Vor vier Jahren in Rio musste die Sendung im Iran wegen des Auftritts von Samba-Tänzerinnen minutenlang unterbrochen werden.