Bundesliga-Kolumne Der 1. FC Köln bleibt auch nach dem 13. Spieltag sieglos. Der SC Freiburg schafft vor dem HSV-Spiel „Momentum“

Kölner Heldt:Der 1. FC Köln hat erste Gespräche mit Horst Heldt als möglichem Nachfolger von Jörg Schmadkte geführt. „Ja, wir hatten Gespräche mit Horst Heldt wie auch mit anderen Kandidaten. Nun werden Gespräche mit Hannover 96 folgen“, erklärte Kölns Geschäftsführer Alexander Wehrle. Heldt hatte nach dem 1:1 der Niedersachsen am Freitag gegen den VfB Stuttgart sein Interesse signalisiert. „Das ist eine außergewöhnliche Situation für mich, deshalb muss ich das Gespräch führen“, sagte Heldt. „Ich muss mir das anhören.“ Eine schnelle Entscheidung scheint unwahrscheinlich. 96-Clubchef Martin Kind hat erklärt, er wolle Heldt nicht ziehenlassen.

Nichts geht mehr: Harmlos, hilflos und zunehmend hoffnungslos: Mit dem letzten Aufgebot und noch ohne neuen Manager stürzt der 1. FC Köln weiterhin ungebremst dem sechsten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga entgegen. Die personell arg geplagten und extrem verunsicherten Kölner unterlagen im eigenen Stadion 0:2 gegen Hertha BSC. Vedad Ibisevic erzielte am Sonntag beide Tore (16./64., Foulelfmeter). „Man muss sich reinhauen und alles für den Verein geben“, sagte FC-Torwart Timo Horn. „Das haben wir heute nur stellenweise gemacht.“ Zwei Punkte und vier Tore nach 13 Spielen bedeuten Negativ-Rekorde in der Bundesliga-Geschichte. Der Rückstand auf 15. Platz beträgt elf Punkte, der Relegationsplatz ist neun Zähler entfernt. Angesichts von elf Ausfällen bot der FC in dem 16 Jahre alten Yann Aurel Bisseck sogar den zweitjüngsten Spieler der Liga-Historie auf.

Lebenswichtig: Für Christian Streich war der erste Sieg seit knapp zwei Monaten so etwas wie eine Wiederauferstehung. „Wir müssen ab und zu auch mal gewinnen, um fußballerisch und emotional am Leben zu bleiben“, sagte der Trainer des SC Freiburg nach dem 2:1 gegen den FSV Mainz 05 mit viel Pathos in der Stimme. „Ein Sieg ist noch kein Befreiungsschlag. Aber es ist ein Momentum, das wir geschaffen haben“, sagte Streich weiter.

Schmidt, der Baum:
Martin Schmidt hatte keine Lust, die Schuld für seine erste Niederlage im zehnten Pflichtspiel als Trainer des VfL Wolfsburg bei Schiedsrichter Tobias Stieler zu suchen. „Einmal ist man der Baum, und einmal der Hund“, sagte er mit der ihm eigenen, Schweizer Nüchternheit, „das hat der Herr Götze zuletzt gesagt, das hat mir gefallen.“ Anlass der Äußerung war der Hamburger Schiedsrichter Tobias Stieler. Der hatte Wolfsburgs Maximilian Arnold nach einem Foul die Rote Karte gezeigt, allerdings erst nach Rücksprache mit Videoassistent Tobias Welz. Zuvor hatte er Gelb gezeigt. Später nahm er einen Elfmeter gegen Wolfsburg zurück. „Das war eine glasklare Fehlentscheidung meinerseits, weit von einem Elfmeter entfernt“, sagte Stieler.

Rasenballer bis 2021: Sportdirektor Ralf Rangnick (59) hat seinen ursprünglich noch bis Sommer 2019 laufenden Vertrag bei RB Leipzig vorzeitig um zwei Jahre bis zum 30. Juni 2021 verlängert. „Ich bin froh darüber, dass meine Zukunft weiterhin in diesem tollen Club liegt, der eine fantastische Entwicklung genommen hat.“ Den erst 2009 gegründeten Club führte der ehemalige Trainer von Schalke 04 von der Regionalliga bis in die Champions League in dieser Saison.