Bundesliga-Kolumne Bremen klettert nach 4:0 gegen Hannover auf Platz 16. Dortmund kassiert Millionen-Ablöse für Chefscout Mislintat

Kruse, Kruse, Kruse: Dank eines lupenreinen Hattricks von Max Kruse (55., 59., 78.) und eines Treffers von Fin Bartels (39.) hat Werder Bremen vor 41.500 Zuschauern mit 4:0 gegen Hannover 96 gewonnen und damit den ersten Sieg seit sechs Monaten gefeiert. So kam es zu einem perfekten Heimdebüt des neuen Werder-Cheftrainers Florian Kohfeldt. In der Tabelle kletterten die Bremer nach der Gala der beiden ehemaligen St.-Pauli-Profis am SC Freiburg vorbei auf den Relegationsrang. „Ich bin superglücklich heute“, sagte Kruse bei Sky, „uns allen ist bewusst, dass wir einen wichtigen Schritt gemacht haben, mehr aber auch nicht.“


Abflug:
Borussia Dortmund ist nach dem 1:2 beim VfB Stuttgart und dem Sturz auf Platz 5 nicht nur sportlich in der Krise sondern verliert auch noch seinen langjährigen Chefscout Sven Mislintat. Der 45 Jahre alte Leiter Profifußball steht kurz vor einer Einigung mit dem englischen Spitzenclub FC Arsenal. Mislintat gilt als Entdecker einiger BVB-Stars wie Shinji Kagawa oder Raphael Guerreiro. Dem Vernehmen nach kassiert der BVB eine Ablösesumme von mindestens 1,5 Millionen Euro.

Sieg verspielt: Zwei Elfmeter, ein Platzverweis, kein Sieger – mit der wilden Generalprobe für die Champions League wollte sich Ralph Hasenhüttl erst gar nicht lange aufhalten. Kurz nach dem 2:2 in Leverkusen nahm der Leipziger Trainer die nächste Partie am Dienstag in der Champions League ins Visier. „In Monaco müssen wir gewinnen, da reicht ein 2:2 nicht. Da dürfen wir solche Geschenke nicht machen und solche Spiele aus der Hand geben.“ Zweimal war sein Team nach Strafstößen in Führung gegangen, zweimal glich Bayer noch aus. Fragen nach dem auf sechs Zähler angewachsenen Rückstand auf Bayern München ließen Hasenhüttl jedoch kalt: „Auf die Tabelle guckt ihr mehr als ich.“


Aufblühen: Nach seiner Gala in Berlin lehnte Raffael alle Interviewanfragen ab und eilte in die Kabine. Mit seinem Doppelpack beim 4:2 in Berlin bei Hertha BSC hatte der 32-Jährige alle Kritiker Lügen gestraft und Gladbach in der laufenden Saison erstmals auf einen Champions-League-Platz geführt – an seiner alten Wirkungsstätte in Berlin (2008 bis 2012) blühte der Routinier auf. Erst traf er sehenswert aus 25 Metern in den Winkel dann entschied er die Partie zum 4:2. Hertha ist der Abstiegszone auf Rang 14 nun gefährlich nahe. „Das tut weh“, gab Trainer Pal Dardai zu.

Aufwind:
Yunus Malli war glücklich. Nach seinem Doppelpack beim 3:1 des VfL Wolfsburg gegen den SC Freiburg wusste der türkische Nationalspieler bei wem er sich zu bedanken hatte: „Martin Schmidt gibt mir das nötige Vertrauen.“ Seit der Schweizer Trainer des VfL ist, geht es bergauf, Nach sieben unentschiedenen Spielen gab es gegen die abstiegsbedrohten Freiburger nun den ersten Sieg. VfL-Sportdirektor Olaf Rebbe war voll des Lobes: „Unsere gesamte sportliche Entwicklung hängt mit dem Trainer zusammen.“
Super-Jubilar: Angefangen hatte es am 21. August 1965. Jupp Heynckes erzielte beim 5:0 gegen Tasmania Berlin seine ersten beiden Bundesliga-Tore im Trikot von Borussia Mönchengladbach. Es war zugleich der erste seiner 173 Bundesligasiege als Spieler. Danach gewann er weitere 326-mal als Trainer. Der 3:0-Erfolg der Bayern im Derby gegen den FC Augsburg war also sein 500. Bundesligasieg. Er führt damit klar vor Otto Rehhagel (457) und Felix Magath (391).

Höhenflug: Aufsteiger Holstein Kiel ist mehr denn je ein Kandidat für den Durchmarsch in die Bundesliga. Nach dem 2:2 nach 0:2-Rückstand beim 1. FC Nürnberg und der 0:1-Niederlage von Fortuna Düsseldorf am Sonntag gegen den FC Ingolstadt sind die „Störche“ Tabellenführer der Zweiten Liga. „Man merkt schon langsam, dass wir gegen alle bestehen und wirklich eine gute Rolle spielen können. Inzwischen ist sicher, dass das mehr ist als Aufstiegseuphorie“, sagte Angreifer Dominick Drexler den „Kieler Nachrichten“.