Hamburg.

Bernd Nehrigs Blick sprach Bände, als er damit konfrontiert wurde, dass er am Sonntag gegen Jahn Regensburg ein besonderes Spiel vor der Brust hat. Verschmitztes Lächeln, hochgezogene Augenbraue und ein nur so vor Ironie strotzendes „Klasse!“ Man wurde den Eindruck nicht los, als würde dem Kapitän sein 100. Spiel im Trikot des FC St. Pauli gar nichts bedeuten. „Mehr Wert hätte die Zahl, wenn es 100 Siege sein würden. Aber es ist ein schönes Jubiläum, wenn man so lange für einen Verein spielen kann. Jedes Spiel hier war ein Highlight“, sagte der 31-Jährige.

Es gab Zeiten, da schien es fast undenkbar, dass Nehrig diese Marke beim Kiezclub erreicht. Der immer wieder von Verletzungen heimgesuchte Mittelfeldspieler stand bei den Ex-Trainern Roland Vrabec und Thomas Meggle auf dem Abstellgleis. Erst die Verpflichtung Ewald Lienens im Dezember 2014 rettete Nehrig den Job bei St. Pauli. Unter dem heutigen Technischen Direktor wurde der gebürtige Heidenheimer zum Fixpunkt bei St. Pauli „Wir standen kurz vor der Trennung. Aber Profifußball ist eine Achterbahnfahrt. Das muss man akzeptieren. Ich bin froh, dass alles so gekommen ist, wie es gekommen ist“, gestand der Führungsspieler.

Im kommenden Sommer läuft der Vertrag des Routiniers aus. Irgendwie ist schwer vorstellbar, dass Nehrig in seiner Karriere noch einmal ein anderes Trikot überstreift. „Nach und nach fanden die Gespräche mit St. Pauli statt. Wenn es ein Ergebnis gibt, werdet ihr es erfahren“, sagt der Jubilar, der am Sonntag vom Zweitliga-Aufsteiger Regensburg keine Geschenke erwartet. „Das wird eklig. Die spielen gutes Pressing. Deren Trainer kommt aus der Red-Bull-Schule. Das wird eine Partie, die über den Willen entschieden wird“, sagte Nehrig. Eben ein Spiel ganz nach dem Gusto des Mittelfeldspielers.

14. Spieltag der Zweiten Liga: Fr., 18.30 Uhr: Darmstadt – Sandhausen, Bielefeld – Braunschweig; Sa., 13 Uhr: Heidenheim – Union Berlin, Bochum – Fürth, Nürnberg – Kiel; So., 13.30 Uhr: Ingolstadt – Düsseldorf, St. Pauli – Regensburg, Duisburg – Aue; Mo., 20.30 Uhr: Dresden – Kaiserslautern.