Hamburg. Die Zeit für Veränderung ist gekommen. Bei den „Next Gen“-Finals wird es eine Reihe von Regeländerungen geben.

Im Kampf um mehr Fernsehpräsenz und die Gunst des jungen Publikums versuchen viele Sportarten, sich mit Regeländerungen einen frischen Anstrich zu verpassen. In dieser Woche ist im Tennis die Zeit für Veränderung gekommen. Bei den „Next Gen“-Finals im italienischen Mailand, an denen die besten acht Profis des Kalenderjahres 2017 unter 21 Jahren teilnehmen – außer dem Hamburger Alexander Zverev(20), der als aktueller Weltranglistendritter in der kommenden Woche bei der WM der Herrentennisorganisation ATP in London spielt –, wird eine Reihe von Regeländerungen auf ihre Alltagstauglichkeit getestet.

Die wichtigste ist wohl die Verkürzung der Sätze und Spiele. Gespielt wird zwar mit drei Gewinnsätzen, ein Satz ist allerdings bereits nach vier statt sechs gewonnenen Spielen beendet. Zudem entscheidet bei Einstand der nächste Punkt, anstatt über Vorteil und mögliche weitere Einstände das Spiel auszudehnen („No-ad-Regel“). Interessant ist im Sinne der Verkürzung der Spielzeit, die der kürzeren Aufmerksamkeitsspanne jüngerer Fans geschuldet ist, die Einführung einer „Shot Clock“, um etwa die Zeit zum Aufschlagen auf 25 Sekunden zu begrenzen.

Linienrichter werden ersetzt

Die Linienrichter werden von der „Hawkeye“-Videotechnik ersetzt, die anzeigt, ob ein Ball im Aus war, und dies per akustischer Signale deutlich macht. Trainern ist es erlaubt, am Ende jedes Satzes über Funk mit ihren Spielern zu kommunizieren. Und auch für die Fans gibt es eine neue Regel. Sie dürfen sich während des gesamten Spiels frei auf der Tribüne bewegen, anstatt wie gewohnt nur während der Seitenwechsel das Stadion betreten zu dürfen und dann mindestens bis zur nächsten Pause Platz behalten zu müssen.

ATP-Chef Chris Kermode sagte: „Wir haben diese Änderungen vorgenommen, um in einem hochklassigen Umfeld herauszufinden, welches Potenzial die neuen Elemente haben.“ Die jungen Spieler sind bislang gespalten, was die neuen Regeln angeht. Während der Russe Andrej Rublew sie als „gute Idee und große Motivation“ bezeichnete, sagte der Kroate Borna Coric, er habe sich durch die „Shot Clock“ unter Druck gesetzt gefühlt. Kermode will nach dem Turnier, das am Sonnabend endet, ein Fazit ziehen.