Bundesliga-Kolumne Mainzer Torwart verwechselt Elfmeterpunkt mit dem Ball – Watzke wütet derweil gegen die Mini-WM

Auch das noch: Selbst Trainer Christian Streich blieb vom Verletzungspech des SC Freiburg nicht verschont. Gleich zum Auftakt der Heimpartie gegen den FC Schalke 04 rauschte ihm sein Schützling Janik Haberer an der Seitenlinie unfreiwillig in die Beine. Der 52-Jährige stürzte schmerzhaft, fasste sich in der ersten Halbzeit immer wieder an die rechte Schulter. „Ich würde sie eintauschen, meine Schulter kaputt und zwei Spieler gesund“, sagte er. Am Donnerstag hatte Florian Niederlechner nach einem Kniescheibenbruch das ohnehin gut gefüllte Lazarett verstärkt. Und am Sonnabend humpelte mit Mike Frantz ein weiterer Stammspieler vom Platz. Das 0:1 gegen Schalke und der Sturz auf Platz 16 passte da ins Bild.


Slapstick: Am Ende konnte Robin Zentner sogar wieder ein wenig lächeln. Dabei hatte es der Mainzer Torhüter beim 1:1 bei Borussia Mönchengladbach mit seiner Slapstick-Einlage wohl in jeden Jahresrückblick geschafft. Der Ersatz des verletzten René Adler wollte den Ball nach vorne schlagen, dieser war ihm allerdings zuvor unter dem Fuß durchgerutscht. Der Schlussmann verwechselte dann den Elfmeterpunkt mit dem weißen Ball und fabrizierte ein Luftloch. „Ich war mir sicher, dass der Ball vor meinen Füßen liegt. Irgendwann werde ich darüber lachen können“, sagte Zentner.


Alles nur geklaut: Erst stahl er Mitspieler Marcel Sabitzer das Tor, dann machte er den Sieg perfekt: Auf Timo Werner war Verlass. In der 23. Minute hatte der Youngster den Schuss von Sabitzer ins Tor verlängert – aus Abseitsposition. Sabitzer tobte, weil der Ball nach seiner Meinung auch ohne Werners Berührung ins Tor gegangen wäre. Werner wehrte sich. „Als Stürmer hat man den Reflex, den Fuß hinzuhalten.“ Dann zeigte Werner die richtige Reaktion. Nach dem 0:1 durch Jonathas (56.) bereitete er das 1:1 durch Yussuf Poulsen (70.) vor und sicherte mit dem Treffer zum 2:1 (85.) den Sieg gegen Hannover.
Ying und Yang: Kevin Danso war hin und her gerissen. Der Youngster des FC Augsburg verschuldete beim 1:1 gegen Leverkusen erst das Gegentor (47. Minute), weil er ausgerutscht war, ehe er kurz mit seinem Premierentreffer (49.) seinem Team einen verdienten Punkt bewahrte. „Das ist natürlich etwas Komisches. Ich wusste gar nicht, wie ich reagieren soll“, meinte der 19-jährige österreichische Verteidiger. „Ich freue mich über das Tor, als Verteidiger ist die Hauptaufgabe aber zu verteidigen.“


Watzke will nicht: An den Planspielen der Uefa über eine alle zwei Jahre stattfindende Mini-WM scheiden sich die Geister. Während DFB-Präsident Reinhard Grindel („Ich finde gut, dass regelmäßig Begegnungen gegen Teams außerhalb Europas möglich sind“) als Befürworter auftrat, ist Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ein strikter Gegner. Er reagierte sarkastisch: „Ja! Wir brauchen noch zwei oder drei Wettbewerbe mehr!“ Watzke erinnerte Uefa und Fifa daran, „dass sie eine Dienstleisterfunktion für die Vereine haben. Ihre Aufgabe ist nicht, möglichst viel Geld zu scheffeln, um es dann selbst zu verteilen.“


Kein Krisenclub: Wieder verloren, noch immer sieglos, aber fest im Sattel – Peter Stöger muss sich trotz des verdienten 0:3 gegen Hoffenheim keine Sorgen um seinen Trainerjob in Köln machen. Schon vor dem Spiel hatte Vizepräsident Toni Schumacher erklärt: „Die Mannschaft ist intakt, es gibt nicht die üblichen Anzeichen eines Krisenclubs.“


„Torklau“ durch Video: Der VfL Wolfsburg hat auch im siebten Spiel unter Trainer Martin Schmidt nicht den ersten Sieg geschafft. Gegen Hertha BSC kamen die Wolfsburger am Sonntag daheim nur zu einem 3:3 (2:1). Dem VfL wurden zwei Tore nach Videobeweis (zu Recht) aberkannt. Malli (41.), Gomez (44.) und Origi (60.) trafen für den VfL Ibisevic (1.), Rekik (53.) und Selke (83.) für Berlin. Gomez schoss auch noch einen Foulelfmeter an die Latte.