Hamburg.

„Ich bin ein großer Freund der Regionalliga Nord. Ich freue mich über jeden Tag, an dem Altona 93 in dieser Liga spielt. Dadurch wird sie attraktiver.“ Diese Worte stammen nicht etwa von Altonas Präsident Dirk Barthel, sondern von seinem Concordia-Amtskollegen Matthias Seidel. Der stellt nun klar: „Der WTSV Concordia gibt seinen Anspruch auf den Aufstieg keinesfalls auf. Das Ziel eines Fußballvereins muss es immer sein, Spiele zu gewinnen und aufzusteigen. Wenn strukturell, wirtschaftlich und sportlich alles stimmt, werden wir Ende März 2018 für die Regionalliga Nord melden.“ Concordia nimmt sich Altona 93, zumindest von der Spielklasse her, weiterhin als Vorbild.

Das mag man bei Betrachtung der bisherigen Oberligasaison des Wandsbeker Traditionsvereins weltfremd finden. Dafür sprechen viele der bisher zu dürftigen Leistungen eines oft unstrukturiert kickenden Teams. Der von seinen Anhängern „Cordi“ gerufene Club ist mit 21 Punkten und 27:25 Toren aus 14 Spielen Siebter. Der erste noch erreichbare Club hinter Übermannschaft Dassendorf, der Tabellenzweite Niendorfer TSV, ist bereits zehn Punkte voraus. Vor allem auswärts zeigt die Mannschaft viel zu wenig, kassierte herbe Klatschen (1:4 in Wedel/1:5 in Rugenbergen). Auch das 1:1 beim FC Türkiye kam äußerst glücklich zustande. Benjamin Bambur rettete mit seinem Treffer in der 86. Minute den Punkt. Trainer Florian Gossow beklagt zu viele verschenkte Punkte: „Beim 1:1 gegen Victoria und beim 2:2 gegen Teutonia waren wir jeweils daheim das bessere Team, gewinnen aber nicht.“

Genau hier setzt die zweite Sicht der Dinge an, die von Matthias Seidel: „Wir haben doch schon gesehen, dass die Mannschaft es kann. Es ist nicht zu spät, um noch Fahrt aufzunehmen und in die Spitzengruppe vorzustoßen.“ Allerdings registriert auch er: „Wir haben zu viele katastrophale Spiele gemacht. Damit können wir bisher nicht zufrieden sein.“ Auf den Trainerstuhl von Gossow hatte das eher überraschend bisher keine Auswirkungen.

Wird die Handbremse nicht gelöst, bleibt die Meldung für die Regionalliga Utopie: „Wir melden nicht als Fünfter oder Sechster“, erklärt Seidel. Käme die Mannschaft wieder in die Spur, sei alles eine Frage der Planung. „Man verpulvert in der Regionalliga Nord nur dann viel Geld, wenn man das Thema nicht richtig angeht. Das Sponsoring entwickelt sich, und die Liga wird im Fernsehen immer präsenter.“

Ein Schlüsselspiel steht am Sonntag um 15 Uhr am Bekkamp gegen Niendorf auf dem Spielplan. Für „Cordis“ Ambitionen ist ein Sieg Pflicht.