Hamburg.

Es gibt knappe Siege, die Euphorie entfachen. Und es gibt klare Siege, die Ernüchterung auslösen. Die Zweitligafrauen des Volleyballteams (VT) Hamburg haben innerhalb einer Woche beides erlebt. Dem 3:2 beim Meister DSHS Köln (der aus finanziellen Gründen nicht aufsteigen wollte) folgte am Sonnabend vor 359 Zuschauern in der CU-Arena ein 3:0 (25:22, 25:19, 25:23) gegen die Gladbeck Giants, mit dem die Auswahl von Cheftrainer Jan Maier auf Tabellenrang drei sprang. Dass der Auftritt von dem eines Spitzenteams indes weit entfernt war, räumte der Coach ohne Umschweife ein. „Beide Teams haben nicht das gezeigt, was sie können, aber wir haben die wichtigen Punkte gemacht und waren ein wenig besser als der Gegner“, sagte er. Das allerdings war angesichts des erschreckend zwergenhaften Auftritts der „Riesen“ auch keine große Kunst.

Auch die Spielerinnen ordneten den Erfolg realistisch ein. „Das war sicher kein schönes Spiel“, sagte Zuspielerin Lisanne Meis, die gegen ihr altes Team zur wertvollsten Hamburgerin gewählt wurde, „aber wir haben unsere Pflicht erfüllt, und ich hatte das Gefühl, dass wir noch hätten zulegen können, wenn Gladbeck uns mehr gefordert hätte.“ Und weil man sich für einen 3:0-Sieg ja auch wirklich nicht entschuldigen muss, war es an Spielführerin Saskia Radzuweit, das Positive herauszustreichen. „Uns fehlt es noch an Konstanz, aber wir sind auf einem sehr guten Weg und haben viel Potenzial“, sagte sie.

Dem wollte VTH-Präsident Volker Stuhrmann nicht widersprechen. „Das Team muss sich weiter stabilisieren und lernen, leichte Fehler zu vermeiden. Aber es hat seine Pflicht erfüllt, deshalb werden wir heute nicht meckern“, sagte er. Gut also, dass es zwischen Euphorie und Ernüchterung Zwischentöne gibt.