Amateurfußball Condor geht mit 0:4 in Sasel unter, Gossow kontert Klock, Streit um korrekte Pokalauslosung

Andre Matz

Flores’ kuriose Rote Karte. Die Zuschauer staunten nicht schlecht: Condor-Keeper Sascha Kleinschmidt hielt wie ein Teufelskerl und war beim TSV Sasel lange der Garant für die „Null“ hinten. Doch trotz seiner tollen Leistung mussten die Raubvögel am Ende mit der 0:4-Auswärtspackung noch zufrieden sein. Schon zur Halbzeit war Kleinschmidt auf 180: „Es kommt sehr selten vor, aber mir ist ein bisschen der Kragen geplatzt. Keiner wollte für den anderen einen Meter zu viel machen.“ Die Ansprache half nicht viel: Im zweiten Durchgang sah zunächst Ibrahim Özalp Gelb-Rot, dann entschied Schiedsrichter Florian Pötter auf Strafstoß, nachdem SCC-Innenverteidiger Ken Niederstadt den Saseler Nico Zankl gefoult hatte, Zankl aber Sekunden später aus Abseitsposition noch über das Tor geschossen hatte.

„Er pfeift das Foul in der ersten, nicht das Abseits in der zweiten Situation“, erklärte TSV-Trainer Danny Zankl den erhitzten Gemütern, doch Condor verstand die Welt nicht mehr. Carlos Flores, der sich hinter dem Tor seines Keepers warm machte, erhielt wegen Beleidigung die Rote Karte, und Timo Adomat traf zur 2:0-Vorentscheidung. „Hätte der Schiedsrichter das wenigstens so erklärt, aber er hat nichts gesagt, und so hat das natürlich niemand verstanden“, ärgerte sich Kleinschmidt und fügte hinzu: „Wir wussten, dass diese Oberligasaison aufgrund des Umbruchs schwer werden würde, aber wir müssen uns diese Saison wirklich nach unten orientieren.“

Punkt für Klock.
Mit Herz und liebenswert großer Klappe zelebrierte Türkiyes Manager Klaus Klock seine Rückkehr auf die Trainerbank des FC Türkiye im Oberligaspiel gegen Concordia. Nach starkem Auftritt und der Führung durch Sascha De la Cuesta per Foulelfmeter (67.) ließ Türkiye sich jedoch in der 86. Minute nach einem eigenen Eckball auskontern, das 1:1 durch Benjamin Bambur (86.) kostete zwei Punkte. „Ich mache die Trainerarbeit gemeinsam mit unseren Spielern Bilal Mustafov und Sascha De la Cuesta, bis unser Präsident Dogan Inam einen neuen Trainer gefunden hat“, so Klock zur Interims-Nachfolgeregelung für das zurückgetretene Trainerteam Dennis Kreutzer und Gökhan Acar. Zuvor hatte er viele gute Sprüche geliefert.

Seinen Meister an der Seitenlinie fand Klock aber in der 45. Minute. Er forderte Elfmeter vom gewohnt starken Schiedsrichter Adrian Höhns, wogegen Cordis Trainer Florian Gossow mit Recht Einspruch erhob: „Klaus, das kannst du nicht pfeifen.“ Klock: „Das sagst du. Ich habe schon so viel Scheiße gesehen, auch in der Bundesliga.“ Gossow: „Aber hier ist Wilhelmsburg, nicht Bundesliga!“

Geht nicht hin. Für die Verlegung des Oddset-Pokalspiels Niendorfer TSV gegen den FC Türkiye vom 31. Oktober auf den 7. November sorgte ebenfalls Klaus Klock. Er erhob Einspruch gegen die beim TV-Sender Hamburg 1 durchgeführte Pokalauslosung. „Uns wurde Norderstedt zugelost. Da die nicht mehr im Wettbewerb sind, haben wir eigentlich 3:0 gewonnen. Die Torschützen liefere ich dem Verband gerne nach“, so Klock. Bei der Auslosung lief der schließlich erfolgreiche Protest der Niendorfer gegen die Wertung der Niederlage gegen Norderstedt schon. Das Los im Topf lautete aber nicht „Sieger aus Niendorfer TSV gegen Eintracht Norderstedt“, sondern „Eintracht Norderstedt“. Den Protest verfolgt Klock nicht weiter: „Zur Verhandlung gehe ich nicht. Ich wollte die Ungerechtigkeit zeigen.“ Bei der Verlegung des Spiels in Niendorf bleibt es.

Coup für Buchholz. Durch ein überraschendes 3:0 bei Teutonia steht Oberligist Buchholz wieder auf einem Nichtabstiegsplatz. „Wir haben das heute sehr gut gemacht, hatten endlich das Fünkchen Glück. Mit einer so schweren Saison habe ich nicht gerechnet. Ich hoffe, wir setzen uns ins Mittelfeld ab“, so der Buchholzer Coach Thorsten Schneider. Pechvogel Teutonias bei der ersten Heimniederlage war Vincent Boock, der zweimal das 1:2 verpasste: Ein Schuss sprang an beide Innenpfosten und wieder heraus (75.), kurz darauf verschoss er einen Elfmeter (83.).

Oddset-Pokal-Achtelfinale, Di, 31.10.: HEBC – Lohbrügge, 10.45 Uhr, Tornquiststraße; Bramfeld – Teutonia, 12 Uhr, Ellernreihe; Dassendorf – Osdorf, 13 Uhr Wendelweg; Wedel – Victoria, 14 Uhr, Schulauer Straße; Hörnerkirchen – ETV, 14 Uhr, Schulweg; Berne – Altona, 15 Uhr, Berner Allee; Hetlingen – Buchholz, 17 Uhr, Hauptstraße.